Palmenforum.de

Dany250

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Beiträge: 2

Große Sorge um unsere Trachycarpus Fortunei

Liebe Palmenliebhaber,

wir haben seit dem „Auswintern“ große Sorgen um unsere sehr liebgewonnene Palme und hoffen sehr, dass ihr uns helfen könnt.

Zu allererst möchte ich ein bisschen was zu unserer Palme erzählen.
Gekauft haben wir Sie im letzten Mai und geliefert wurde Sie im Wurzelballen. Das eintopfen erwies sich als eher schwierig, da sie größer (und schwerer) als gedacht war und wir den (vermutlichen Lehm) Ballen um einiges kleiner machen mussten. Den Topf haben wir mit Vlies und Blähtonkügelchen ausgestattet und für den Rest Palmenerde verwendet. Wir hatten damals schon Sorgen, ob sie das alles gut überstanden hat, hat sie aber glücklicherweise sehr tapfer.
Sie war in unseren Augen bis zum „Einwintern“ sehr schön und vollkommen grün. Es wuchsen auch schon neue Blätter was für uns als Laien ein gutes Zeichen war. Hier mal ein Bild von Ende August:

Ich schreibe bis zum Einwintern (wie nennt man das bloß richtig?), weil sie bis dahin wirklich keine Probleme hatte. Einwintern heißt bei uns schön einpacken (mit Jute, Vlies, zusätzlich einer großen Vlieshaube und 7cm Styropor auf dem sie stehen durfte) und hoffen das sie auf unserem Balkon nicht friert, weil wir leider keine andere Möglichkeit zum Überwintern haben. Das ganze haben wir Ende November gemacht.

Anfang April haben wir sie nach einem seeeehr milden Winter (sind aus der Gegend um Stuttgart, wo es im allgemeinen keine sehr strengen Winter mehr gibt und Schnee lag dieses Jahr gar keiner). Wie auf diesen beiden Bildern zu sehen, sah sie da eigentlich gar nicht sooo schlecht aus, zwar zerzaust, aber nach wie vor überwiegend grün.

Leider kann man ihr jedoch fast täglich mehr ansehen, dass ihre Blätter zunehmend gelber und mittlerweile auch bräuner werden, weshalb wir große Angst haben, dass irgendwas nicht stimmt.
Hier mal Bilder von heut:

Wir wissen aber überhaupt nicht was es sein könnte, vielleicht ist es auch nicht so schlimm und normal, weil in der Mitte noch neue Blätter zu sehen sind, die noch immer vollkommen grün sind (die sind aber noch von letztem Jahr und wachsen irgendwie auch nicht).

Gedüngt haben wir sie ein paar Tage nach dem Auspacken zum überhaupt allerersten Mal. Mit Palmendünger vom Palmenhändler. Aber nicht sehr viel, weil ich eher vorsichtig war, es steht auf dem Eimer leider nur die Erde bedecken, ich habe etwas darauf gestreut, aber so wenig, dass noch immer viel mehr Erde von drunter zu sehen war.
Was mir auch noch aufgefallen ist, letztes Jahr hat Gießwasser im Hochsommer mindestens einen, wenn nicht sogar zwei Tage gebraucht, bis einwenig davon irgendwann in den Unterteller lief. Dieses Jahr gieß ich nicht mal 1,5 Liter Wasser oben rein und schon läuft es unten direkt wieder raus. Ist das vielleicht ein schlechtes Zeichen? Falls ja, warum ist das so?

Vielleicht ist es noch wichtig zu schreiben, dass wir mit dem Gießen im Winter (vielleicht leider) eher sparsam waren, aber nicht aus Faulheit, sondern aus folgendem Grund.
Auf dem Bild von oben steht unsere Palme an der Hauswand, leider stand sie da aber nur kurz, weil der Wind sie umgeworfen hatte (dort gab es einfach keine Möglichkeit sie anzubinden). Danach haben wir sie wieder ans Geländer des Balkons gebunden, wo sie Regenwasser abbekommen hat. Zwar umhüllt von Jute, aber bei jedem Mal aufwickeln, um nach dem Rechten zu sehen, war die Erde (unserer Meinung nach) ausreichend nass, weshalb wir es dann gelassen haben um sie nicht zu ertränken (es hat wirklich sehr viel geregnet den ganzen Winter).

Wir lieben diese Palme wirklich sehr und hoffen am meisten, dass ihr jetzt sagt das wäre normal um mehr Kraft für neue Blätter zu haben, aber das glauben wir eigentlich nicht.
Könnt ihr uns helfen das Problem zu finden?

Vielleicht auch noch interessant die Maße.
Stammhöhe: ca. 130cm (mit Topf ca. 180cm)
Stammdruchmesser: ca. 20cm
Topfmaße: Durchmesser oben ca. 55cm; Höhe ca. 50cm

Wir hoffen sehr auf eure Hilfe und sind dankbar für jeden Tipp!!

Vielen Dank und viele Grüße
Dany

Tatzenkatz

Mitglied

Registriert: 21.02.2020

Beiträge: 76

Re: Große Sorge um unsere Trachycarpus Fortunei

Nun ein paar Probleme fallen mir auf:

1.) Die Palme ist erst vor einem Jahr aus dem Freiland raus in einen Topf verbannt worden. Allein das wird sie schon sehr unglücklich machen.
2.) Die Palme hat das erste mal Erfahrungen mit unserem Winter gesammelt und ist an warme Regionen angepasst.
4.) Die Anpassungsfähigkeit ist auf Dauer nicht mehr sehr stark, da die Palme schon älter ist.
3.) Hanfpalmen mögen keinen Wind. Und der Standort sieht extreeem windig aus.
5.) Überwinterung: Ich bin bei diesem Winter zwiegespalten ob man sie überhaupt hätte einpacken müssen. andererseits Punkt 2.)
Vielleicht hat es geholfen oder es hat geschadet.

Meine Tipps:

1.) Je nachdem wieviele Wedel sie zum Ende des Herbstes noch/wieder hat entweder früher oder später (Die halten ja selbst im Topf leichte Fröste aus) an einen kühlen hellen Ort stellen (unbeheizter Wintergarten, vll. Garage ect.) und nicht austrocknen lassen.

Die Palme hat schon Schäden und ich glaube nicht, dass sie noch einen Mildwinter draußen übersteht.

2.) Wenn möglich raus aus dem Wind.

Auf Dauer wird sie aber im Topf bei passivem Schutz auf der Dachterrasse erfrieren!!!

Wenn sie wieder eine volle Krone hat, kann man es aber von der Wetterlage abhängig machen wann (und ob?) man sie reinholt.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen

Joachim

Mitglied

Ort: Augsburg

Registriert: 16.03.2016

Beiträge: 43

Re: Große Sorge um unsere Trachycarpus Fortunei

Hallo Dany,
es kommt immer mal vor, dass Palmen nach dem Winter "Startschwierigkeiten" haben. In Deinem Fall wurde sie in einen kleineren Topf umgepflanzt, was für die Palme einen Rückschritt bedeutet. 
Was auch immer bei Dir das Problem war, ich würde mir keine Gedanken machen, da die Speere, die in der Mitte neu austreiben sattgrün sind.
Einfach die unschönen Wedel abschneiden, wenn sie ganz ausgetrocknet sind, fleißig gießen, düngen und warten.
Ende des Sommers hast Du dann wieder eine schöne Krone. Die Trachys sind da sehr robust.
Nur die Bonsai Haltung wird nicht endlos funktionieren und früher oder später mußt Du sie in ein größeres Gefäß umtopfen.
Ich selbst mußte schon 3 im Garten auspflanzen. Palmen sind eben Bäume...
Viel Erfolg
Joachim

Dany250

Neues Mitglied

Registriert: 01.05.2020

Beiträge: 2

Re: Große Sorge um unsere Trachycarpus Fortunei

Hallo ihr beiden,

vielen lieben Dank für eure Antworten!! Es freut uns wirklich sehr, dass ihr euch uns angenommen und Zeit dafür geopfert habt. Tut gut nicht allein mit einem solchen Problem zu sein wo man selbst einfach völlig ratlos ist...

Ich widme mich euren beiden Antworten mal nacheinander, ist glaube ich einfacher.

@Tatzenkatz
Du hast vollkommen Recht mit deiner Vermutung, es ist wirklich windig bei uns da oben. Mag man nicht glauben, auch wenn es nur der dritte Stock ist, so ist hier oben sehr oft ein Sturm der unsere nichtangebundenen Möbel direkt über die Terrasse fegt und unten merkt man kaum das ein Lüftchen geht. Speziell seit diesem Winter ist es (auch heute wieder) seeehr windig und das sieht man schon sehr an unserer Palme (eventuell so extrem, weil direkt Ost/West und zu beiden Seiten hin völlig frei!?).
Wir haben mit vielen Antworten von euch gerechnet (umtopfen, düngen, schneiden, etc.), aber nicht ein Mal an Wind gedacht. Irgendwie hat man immer ein Bild von im Wind stehenden Palmen im Kopf und denkt nicht daran, dass es wirklich sein kann, das sie das nicht mögen.
Und hier ist auch das größte Problem, wir haben keinerlei Möglichkeit sie auch nur ein bisschen aus dem Wind zu nehmen. Selbst ein Versuch an der Hauswand hat nichts verändert, es hat nicht einmal einen Tag gedauert, da ist sie uns umgeflogen (also auch hier noch immer zu viel Wind). Was uns natürlich schon stutzig macht, dass sie letztes Jahr damit gar keine Probleme hatte, sie hat zweimal sogar Hagelstürme überstehen müssen und hat danach kein einziges Blatt hängen lassen.

Zum Thema Überwinterung ist uns nicht ganz klar was du damit meinst, ob unser einpacken nicht sogar geschadet hat. Wir haben es natürlich gut gemeint, kannst du vielleicht näher beschreiben was du damit meinst?
Wir haben uns zwar auch schon überlegt es nächstes Jahr nicht mehr in dem Ausmaß zu tun, gerade weil wir kaum Temperaturen unter 0 Grad hatten, schon gar nicht dauerhaft und das nicht mal Nachts, aber wir hätten nicht gedacht das es schlimm ist, auch nicht bei einem milden Winter.
Wundern tut uns hier eigentlich nur, dass sie direkt nach dem Auspacken, wie schon geschrieben, noch schön grün ausgesehen hat. Kann ein Schaden durch das eingepackt sein auch erst nach dem auspacken kommen?
Was bedeutet passiver Schutz? Und warum glaubst du, dass sie über kurz oder lang dennoch erfrieren wird? Ich glaube zwar nicht, dass alle kommenden Winter nun so mild werden, aber sehr strenge Winter gibt es hier einfach nicht mehr. Schnee liegt schon viele Jahre nicht mehr länger als ein oder zwei Tage.

Zur Anpassungsfähigkeit und dem Alter noch kurz. Was glaubst du wie alt unsere Palme ist? Können die nicht sehr viel älter werden?

@Joachim
Deine Worte klingen etwas optimistischer (was nicht negativ über deine Antwort Tatzenkatz gemeint ist, wir nehmen uns jegliche Hilfestellung sehr zu Herzen und sind froh um jeden einzelnen Ratschlag, wirklich! Augen verschließen hat noch nie Sinn gemacht). Wir hoffen sehr das alles halb so wild ist, wollen aber natürlich helfen wo es nur geht und denken tatsächlich schon über einen neuen Topf nach. Ist aber gar nicht so einfach da was „schönes“ zu finden, denn eine Regentonne wäre schade für ein so schönes Bäumchen?
Glaubst du, oder ihr, dass sie ein erneutes Umtopfen dieses Jahr noch ertragen würde? Oder wäre das, jetzt auch noch, zu viel Stress? Bonsai Haltung hat uns sehr zum Schmunzeln gebracht .

@all
Das Ergebnis aus euer beiden Meinungen ist für uns eigentlich abwarten wie sich unsere Palme nun den Sommer über entwickelt und dann entscheiden wie es weitergeht (ihr seid ja zum Glück nicht aus der Welt!). Ihr habt uns damit schon mal eine große Last von den Schultern genommen, weil wir wirklich schon Angst hatten sie verloren zu haben, weil sie innerhalb von vier Wochen auf einmal so abgebaut hat. Vielen Dank nochmals für eure Antworten.

Was wir auf keinen Fall wollen, ist sie um jeden Preis versuchen zu halten. Versuche die ihren Tot bedeuten könnten würden wir nicht wagen, dafür haben wir sie zu sehr lieb. Davor müssten wir sie aufgeben und ihr eine neue Familie suchen bei der es ihr besser gehen würde, so leid es uns tun würde...
Noch ist es aber nicht so weit und wir hoffen sehr sie ist kräftig genug um den Sommer zu überstehen. Wir hoffen es sehr und glauben an ihre Stärke, weil sie unseren Ersteintopfversuch auch überstanden hat und der war ganz sicher sehr schwer für sie.
Auch suchen wir seit ein paar Jahren ein Grundstück für ein kleines Häuschen, was aber in dieser Region leider sehr, sehr schwer zu finden ist. Das würde dann natürlich bedeuten, dass es unserer Palme dort wesentlich besser gehen würde, denn bei der Gartengestaltung würde sie mit Sicherheit an erster Stelle stehen. Wir hoffen also, dass sie weiter bis dahin stark bleibt...

Vielleicht noch eine Frage zum Gießen. Habt ihr eine Erklärung dafür, dass das Wasser im letzten Jahr so lang im Topf geblieben ist und dieses Jahr alles direkt wieder unten rausläuft?

Können wir sie eigentlich übergießen, wenn es so schnell wieder rausläuft?

Und nochmal möchte ich euch für die Antworten danken! Wir hätten uns hier schon viel, viel früher anmelden sollen...

Danke, danke und nochmals danke!!

Liebe Grüße
Dany

Beitrag geändert von Dany250 (02.05.2020 16:37)

Joachim

Mitglied

Ort: Augsburg

Registriert: 16.03.2016

Beiträge: 43

Re: Große Sorge um unsere Trachycarpus Fortunei

Also:
1. nichts zu danken!
2. Solange Pflanzkübel unten ein Loch haben kannst du sie gar nicht übergießen!
3. Wenn das Wasser beim gießen direkt durch den Topf läuft, dann ist das ein Zeichen dafür, dass zu wenig Erde vorhanden ist! Daher auch die braunen Wedel!
4. Man muss einfach auch einmal die Kirche im Dorf lassen! Jede Pflanze braucht eine gewisse Pflege! Dazu gehört einfach ein regelmäßiges Gießen und bei Topfpflanzen auch regelmäßiges düngen! Palmen gehören zu den Pflanzen, die sehr genügsam sind! Es gibt Ausnahmen, aber die Trachys gehören eher zu den genügsamen! Man muss nicht immer noch zusätzlich zu seinem Gürtel aus Sicherheitsgründen einen Hosenträger tragen!
Es gibt kein allgemein gültiges Konzept. Je nach Standort in Deutschland sind andere Maßnahmen notwendig!
Ich hier in Bayern schütze meine Palmen, die draußen stehen, mit einer 2-3 fachen Lage Luftpolsterfolie!Aber nicht die Verpackungsfolie, sondern die mit circa 2 cm Polster Noppen! Wenn es dann wirklich unter -10° geht, dann heize ich zu bis circa 0 °C!Über 0° gieße ich sogar im Winter!
Ich bin hier auch nicht der Palmenspezialist in diesem Forum, habe auch sehr viele Tipps aus diesem Forum bekommen und bin auch sehr froh, dass es dieses Forum gibt, aber man muss es, wie gesagt, einfach selbst ausprobieren!
Auf jeden Fall ist die Trachy, Wie gesagt, nicht unbedingt ein Problem Kind! Hab einfach viel Spaß damit

Joachim

Tatzenkatz

Mitglied

Registriert: 21.02.2020

Beiträge: 76

Re: Große Sorge um unsere Trachycarpus Fortunei

Och war da so negativ

War nicht so gemeint

Um ehrlich zu sein kenne ich mich mit Winterschutz nicht so aus (Hier pflanzt man sie ein und legt in den ersten Jahren ein wenig Reisig drüber oder stellt sie als Topfpflanze rein sobald der Nachbar das macht ... einer muss aber annfangen hehe .. )
Ich weiß aber, dass milde sonnige Tage (wie wir sie diesen Winter ja zur Genüge hatten)  mit dickem Winterschutz nicht ideal sind. Da kann es darunter recht warm werden.

Nun ich denke, dass sie aber schon vor dem Winter gelitten hat. Dabei kann ich auch die Frage zum Alter beantworten.
Die Palme ist bei ihrer Größe wahrscheinlich erwachsen.(Und sie kann noch vieeel älter werden ) Sie sollte also im Frühjahr blühen. Da die Palme sich aber schon im Herbst entscheidet ob sie blühen will oder nicht, scheint sie da schon mit der Gesamtsituation unzufrieden gewesen zu sein. auch nicht so schlimm.

Und der Winter hat sie dann so schockiert, (bzw. geschädigt), dass sie ihre Wedel verlieren wird.

Also Eintopfen+Winter als Hauptfaktoren

Den Winter könnt ihr ausschalten wenn ihr sie hell und kühl oder dunkel und kalt überwintert.

Und die Wurzeln brauchen Zeit

Um endlich auf den Punkt zu kommen:

Wenn die Palme am Standort und im Topf etabliert ist (viele Wurzeln gebildet hat) übersteht sie wahrscheinlich den Mildwinter im Topf ohne Schäden. Wenn sie aber noch fast keine Wurzeln hat und die anderen von mir aufgezählten Punkte dazu kommen wird so etwas wie hier passieren.

Also abwarten und Tee trinken und die Wurzeln wachsen lassen. Ich würde aber wirklich empfehlen ihr die nächsten Winter zu ersparen, wenn ihr ganz sicher gehen wollt, dass sie überlebt.

Wind ist nicht so gut aber es ist eine Palme und keine Mimose und sterben wird sie daran nicht (außer es kommt ein Tornado und nimmt sie mit in den Palmenhimmel

Jetzt ist das schon wieder so negativ geworden

Hoffnung: Sobald ihr seht, dass neue Wedel wachsen hat sie mit Sicherheit überlebt. Davon gehe ich aber aus. Die alten Wedel könnt ihr getrost ignorienen und abschneiden, wenn sie vertrocknet sind Und dann rein im Herbst und im Frühling wieder raus und wenn ihr sie irgendwann einfplanzt habt ihr ruck-zuck so ne Bombe vorm Haus stehen.

(mit Blüte/nicht meine)

Viele Grüße