Anzucht-Tagebuch 2013/14

Hamal · 06.07.2014 18:45

Ich habe heute Abend von den restlichen entdeckelten Samen 2 Veitchia winin entdeckt, die offenbar gekeimt sind. Die lagen seit Wochen im Keimbeutel, ohne dass sich etwas getan hat. Auf dem Bild ist wohl nur schwer zu erkennen, aber mit der Lupe kann man deutlich den sich entwickelnden Keim erkennen.

flow · 06.07.2014 19:10

Barbara schrieb:

Keimzeit 18 Monate - nichts für mich, da muss das ein bisschen mehr hoppla gehen.
Barbara

Hallo Barbara

Bei mir hat es bei Weitem nicht so lange gedauert, aber diese Angaben finden sich im Netz und daher werde ich die noch nicht gekeimten Samen nicht wegeschmeissen.

Hallo Frank

Ich habe mal T. princeps delidded. Von fünf sind mir vier verschimmelt und einer ist gekeimt. Ich hatte aber auch nicht Perlit verwendet, was wohl besser gewesen wäre.

Lg Flo

Hamal · 07.07.2014 19:36

Und noch ein Erfolg bei alten Samen. Eine Beccariophoenix alfredii ist nach dem Entdeckeln auch noch gekeimt:

Ob es die Veitchia schaffen, ist allerdings fraglich. Ich denke inzwischen auch, dass eine der Brahea armata es wohl nicht schafft. Die T. princeps sehen nach wie vor gut aus, ebenso wie die Tesan. Wie es mit den Butia weitergeht, muss sich zeigen.

Hamal · 14.07.2014 19:17

Ein neuer Bilderbericht von meinen Entdeckelungsversuchen:

T. princeps keimt tadellos trotz mehrerer Monate im Substrat. Hier die ersten beiden entdeckelten Samen, die ich heute Abend pikiert habe und in Kokohum gesetzt habe:

Diese habe ich vor ein paar Tagen entdeckelt. Weitere 8 Samen liegen in einer weiteren Box und sind ebenfalls schon gekeimt. Bei einem habe ich aber wohl den Keim erwischt, so dass ich inzwischen auf 13 T. princeps komme.

Zum Vergleich die Tesan, die am 29.6. entdeckelt habe. Auch diese habe ich heute in Kokohum gesetzt.

Von den ersten Samen der Brahea armata habe ich einen schon vor ein paar Tagen in Kokohum gesetzt. Diesen wollte ich fast entsorgen, da fiel mir auf, dass er nun doch austreibt:

Die nächsten beiden sind bereits entdeckelt und auch schon gekeimt:

Auch die Beccariophoenix alfredii macht Forschritte:

Von der neuen Sendung habe ich mit 4 Howea belmoreana den ersten Versuch gemacht:

Alle 4 Samen sind gekeimt, benötigen allerdings einiges an Pflege, da sich immer wieder Pilze niederlassen. Da Howea auch nicht besonders schnell wächst, wird das wohl noch ein paar Wochen in Anspruch nehmen.

Weiterhin habe ich noch folgende Arten in der Keimbox:
Oenocarpus bataua - diese habe ich komplett vorgekeimt erhalten
Heterospathe brevicaulis - hier waren ebenfalls alle Samen gekeimt
Welfia regia - auch hier konnte ich ein paar gekeimte Samen entdecken, allerdings sind diese noch im Keimbeutel
Chambeyronia macrocarpa (Hookeri) - statt der üblichen 10 (oder mehr) Samen habe ich von diesen leider nur 4 (und Jubaeopsis caffra als Ersatz) erhalten. Eigentlich wollte ich diese auch entdeckeln, aber bei nur 4 Exemplaren habe ich erstmal traditionell ausgesät.
Attalea colenda
Chamaedorea tepejilote
Veitchia arecina (montgomeryana)
Dypsis baronii
Jubaeopsis caffra
Dypsis sp. (Pink Crownshaft)
Dypsis cabadae
Calyptrocalyx elegans
Asterogyne martiana

Einige interessante und hoffentliche schöne Arten sind dabei, andere sind wiederum sehr selten. Mal schauen, was dabei herauskommt...

Barbara · 14.07.2014 20:49

Hallo Frank,

das hört sich ja alles recht gut an. Lustig, wie die Tesan ihre Tentakel ausfahren.

Calyptrocalyx elegans steht auch auf meiner "to have"- Liste. Und am Liebsten Calyptrocalyx sp. (Sanumb) gleich noch dazu! big_smile

Wünsche Dir mit dieser Lieferung viel Erfolg.

Barbara

flow · 14.07.2014 22:04

Hallo Frank

Das ist eine ganze Menge interessanter Pälmchen. Hast du schon einen Plan, wohin du mit denen allen willst:)?

Lg Flo

Hamal · 15.07.2014 09:21

@Barbara

Oja, da gibt es noch eine Menge Arten, die ich gerne mal anziehen möchte. Ich bin ja grundsätzlich eher ein Fan von Fiederpalmen. Im Garten ist die Auswahl da sehr eingeschränkt (Butia, Jubaea) und auch nicht wirklich winterhart. Aber aus den Tropen und Subtropen gibt es viele schöne Arten. Und wenn das Delidding weiter so gut läuft, macht das auch sehr viel Spaß und es gibt deutlich weniger Geduldsspiele.

@Flo

Das ist in der Tat auch für mich eine nicht ganz geklärte Frage. Ich plane ein Gewächshaus, was ich aber im Winter sicher nicht auf 20 Grad heizen werde. Für die tropischen Palmen bleibt also nur das Haus. Solange die 1- oder 2-jährig sind, sollte ich auch genug Fenster haben. Danach muss ich noch darüber nachdenken, was ich mit 100 oder 150 Palmen mache. Ich denke, ich werde die meisten entweder verschenken und (wahrscheinlich im größten Online-Aktionshaus) verkaufen, werde aber auch versuchen, von jeder Art mindestens eine zu behalten.
Die frostharten Palmen sind erstmal kein Problem. Trachys bleiben im Wesentlichen draußen oder werden im relativ großen Garten eingepflanzt und der Rest kommt mit den anderen Kübelpflanzen ins frostfreie Gewächshaus.

Barbara · 15.07.2014 15:35

Hamal schrieb:

@Barbara
... Ich bin ja grundsätzlich eher ein Fan von Fiederpalmen. ...

... da sind wir uns einig: bunt und gefiedert. Man könnte uns für Ornithologen halten! big_smile

Deshalb wird Livistona mariae auch von der Liste gestrichen: es ist eine Fächerpalme, die Samen sind etwas teuer und ich bin mir nicht sicher ob die Anzahl der Sonnenstunden bei uns wirklich zum Rotwerden der Blätter ausreicht.

liebe Grüße Barbara

Hamal · 17.07.2014 17:57

Wenn man bedenkt, dass Brahea armata normalerweise 1-2 Jahre zum Keimen braucht, ist das Bild dieser vor rund 10 Tagen entdeckelten B. armata schon erstaunlich:

Die zweite Brahea armata sah ähnlich aus, nur war die Wurzel etwas krumm. Dennoch habe ich beide heute in Kokohum gesetzt. Jetzt habe ich noch weitere 6 Samen, werde aber erstmal abwarten, wie sich die anderen 4 entwickeln.

Hier ist noch ein weiteres erfolgreiches Delidding-Experiment mit Veitchia arecina:

Nach nur 2 Tagen sind alle 3 Samen gekeimt.

Karin · 17.07.2014 19:44

Hallo Frank,

also ich bin total begeistert von Deiner "Entdeckelung", um Samen schneller zum Keimen zu bringen. Davon hatte ich noch nie gehört, obwohl ich mir schon seit über 20 Jahren Palmen aus Samen heranziehe.
Hast Du zum Keimen der Samen ein beheiztes Gewächshaus? Weichst Du die Samen vor dem Entdeckeln in warmem Wasser einige Tage ein? Anschließend entdeckeln? Was ist das beste Werkzeug zum entdeckeln? Nimmst Du immer Perlite zum Keimen der Samen und läßt Du sie nur oben drauf liegen? LG Karin

Barbara · 17.07.2014 19:58

Hallo Frank,

das mit der armata ist ja wirklich ein toller Erfolg. Und dabei hattest Du doch einiges weggeschnitzt! Ich habe irgendwo gelesen, dass durch die Verletzungen um den Keim herum, sämtliche Energie in den Embryo gesteckt wird - sozusagen ein verzweifeltes Aufbäumen - und es dadurch zur Spontankeimung kommt.

Ich habe noch einmal ca. 10 Versuchs-Chamaerops-Kaninchen entdeckelt und sie dann direkt in feuchtes Kokohum gelegt (Beutel). 50% Fäulnis, 50% haben mittlerweile 1cm lange Wurzeln. Hat man genügend Samen ist das wirklich ein sehr entspanntes Verfahren!

liebe Grüße

Barbara

Hamal · 17.07.2014 20:02

Hallo Karin,

deine Begeisterung freut mich. Meine nächste Frage bzgl. der Ph. pusilla wäre jetzt gewesen, wie groß die Samen sind? Es käme auf einen Versuch an, ob man diese entdeckeln kann. Bei ganz kleinen Samen ist es recht schwierig, die Stelle zu finden, an der man das Messer oder das Schleifpapier ansetzen muss.

Um deine Fragen zu beantworten: Ja, ich habe ein beheiztes Gewächshaus, also im Grunde eine Heizmatte mit einem Folientunnel. Ich weiche die Samen meist ein, weil sich dann irgendwelche Fasern oder die Hülle (das Endokarp) leichter entfernen lassen. Das ist aber zum Entdeckeln nicht unbedingt notwendig.
Zum Entdeckeln nehme ich ein Skalpell mit sehr scharfer Klinge (ich habe mir auch schon in den Finger geschnitten) oder - bei sehr harten Samen - einen Dremel Schleifer. Dabei muss man sehr vorsichtig sein, dass der Samen nicht zu heiß wird. Alternativ geht auch Sandpapier. Perlit eignet sich meiner Meinung nach besser als Kokohum, vielleicht würde auch Vermiculite gehen. Ich vergrabe die Samen nicht, sondern drücke sie nur leicht an. In einer Plastikbox herrscht ja ohnehin 100% Luftfeuchtigkeit, da ist es egal, ob die Samen von Perlit umgeben sind oder nicht.
Regelmäßige (2 mal täglich) Kontrolle ist wichtig, damit man sofort eingreifen kann, wenn sich Schimmel bildet. Da du meist auch ein wenig nährstoffreiches Endosperm freilegst, ist das natürlich der ideale Nährboden für fremde Keime aller Art. Ich sprühe dann immer mit Leitungswasser (da wohl am ehesten keimfrei) ab. Das war zum Beispiel bei den H. belmoreana am Anfang sehr wichtig.

Hamal · 17.07.2014 20:12

Hallo Barbara,

bei Brahea armata besteht das Problem, dass man den Keim suchen muss. Anders als bei Trachys oder einer Kokosnuss gibt es keine Markierung. Ich weiß ungefähr, wo er ist, aber das ist immer ein bisschen Glückssache. Zum Glück scheint das Endosperm der B. armata Schimmelpilze nicht so anzuziehen.

Ich glaube eigentlich nicht, dass das an den Verletzungen liegt. Das hatte auch mal jemand bei Palmtalk vermutet. Aber das funktioniert auch, wenn man ganz sauber nur den Deckel abhebt. Ich denke, es liegt daran, dass der Keim nach dem Entdeckeln Luft und Feuchtigkeit ausgesetzt ist und das den Keimvorgang - wie normalerweise auch - in Gang setzt.

Ich denke, wenn man die entdeckelten Samen einfach ins Kokohum wirft, fordert man sein Glück ein wenig zu viel heraus. Bei meinen T. princeps habe ich beispielsweise nur 2 oder 3 verloren, was hauptsächlich schon beim Entdeckeln passiert ist (zu tief geschnitten oder der Keim sah einfach nicht mehr gut aus). Durch Schimmel habe ich bisher keine einzige verloren. Allerdings erfordert das sehr viel Aufmerksamkeit.

Karin · 17.07.2014 20:13

Hallo Frank,

Danke für die detaillierte Antwort! Ich werde es demnächst mit dieser Methode probieren und auch meine restlichen Butia so behandeln.

Die pusilla-Samen sind sehr klein - maximal 3-5 mm. LG Karin

Hamal · 17.07.2014 20:20

Hallo Karin,

hmm, es käme auf einen Versuch an. Sehen die denn anderen Phoenix-Samen ähnlich, also haben diese längliche Form?

Mit Butia hatte ich übrigens kein Glück bisher. Nach dem Entdeckeln haben die den Keim "ausgespuckt" oder es ist so ein weißer Saft ausgetreten (vermutlich der verrottete Keim). Ich versuche, bei Butia die Nussknacker-Methode und hoffe auf mehr Erfolg.

Barbara · 17.07.2014 20:38

Hamal schrieb:

Ich denke, wenn man die entdeckelten Samen einfach ins Kokohum wirft, fordert man sein Glück ein wenig zu viel heraus.

Habe ich schon erwähnt, dass mir an den Chamaerops-Samen nicht sooo wahnsinnig viel liegt. Und dass ich eine Menge davon hatte! ] devil

Beitrag geändert von Barbara (17.07.2014 20:39)

Karin · 17.07.2014 20:47

Ja, die Samen von Phoenix sehen alle gleich aus. Wie ein großer Dattel-Kern, nur eben sehr viel kleiner. Alle haben die gleiche Form bei den Phoenixen. LG Karin

Hamal · 17.07.2014 20:52

@Barbara
Ja schon, ich hatte auch ganz viele T. tesan und bei meinen Versuchen sind auch einige auf der Strecke geblieben, aber am Ende stand dann eine Methode wie oben beschrieben, mit der ich die Keime durchbringe.

@Karin
Gut, dann weiß ich zumindest, wo der Keim sein muss. Ich werde berichten, sobald ich die Samen habe.

Barbara · 17.07.2014 21:07

Übrigens Frank ...

bei den Chambeyronia sieht es besser aus als vermutet. Ich glaube sie waren einfach nur ziemlich trocken, denn die entdeckelten zwei Embryos sind weißer geworden und einer ist auch eindeutig gewachsen und die "hohlen" Stellen haben sich auch gefüllt.
Es hilf vielleicht, dass ich die Temperatur an meinem Brutkasten auf 30°C hochgedreht habe und nachmittags, wenn die Sonne hinein scheint auch mal 35°C erreicht werden.

Grüßle Barbara

Hamal · 17.07.2014 21:32

Das hört sich doch gut an. Vielleicht sollte ich auch mal eine entdeckeln...

30-32 Grad bekommen meine auch. Übrigens sind sie jetzt aus der aktualisierten Liste verschwunden. Ich habe wohl tatsächlich die letzten 4 Samen bekommen.

Frank HL · 17.07.2014 23:12

Barbara schrieb:

Hamal schrieb:
@Barbara
... Ich bin ja grundsätzlich eher ein Fan von Fiederpalmen. ...
... da sind wir uns einig: bunt und gefiedert. Man könnte uns für Ornithologen halten!
Deshalb wird Livistona mariae auch von der Liste gestrichen: es ist eine Fächerpalme, die Samen sind etwas teuer und ich bin mir nicht sicher ob die Anzahl der Sonnenstunden bei uns wirklich zum Rotwerden der Blätter ausreicht.
liebe Grüße Barbara

Moin Barbara,

wenn du Glück hast und Samen aus ner guten Charge erhälst, die hier wurde in Stutensee bei Karlsruhe so rot

ist ja leider nur von kurzer Dauer bei Jungpflanzen, die werden danach ja wieder grün und die meisten hier bei uns erst gar nicht so rot. sad

Gruß Frank

Barbara · 18.07.2014 08:02

Wow, Frank, die sieht ja toll aus! Vielen Dank für das Bild.

Was ich nicht ganz verstehe ist, wie die mariae rot wird. Sind die Neuaustriebe rot , wenn sie genügend Sonne bekommt und das bleibt dann bei genügend Sonne auch weiter so oder ist die Pflanze bei wenig Sonne im Winter grün und wird rot, wenn sie im Sommer genügend Sonnenstunden abbekommt? In etwa so wie wir braun werden?

liebe Grüße Barbara

Hamal · 18.07.2014 08:23

Oja, so eine hätte ich auch gerne. Ich fürchte nur, die paar Sonnentage hier an der Soester Börde reichen dafür in meisten Sommern nicht aus. Ich glaube, dass Karlsruhe bzw. der gesamte Südwesten Deutschlands bessere Voraussetzungen bietet.

Ich werde auf jeden Fall mal nach Samen Ausschau halten...

Karin · 18.07.2014 08:48

Hallo Barbara,

ja es ist so. Ich habe eine große mariae, die ist im Winter wieder grün geworden. Jetzt steht sie in der vollen Sonne, und hoffe, daß sie wieder rot wird.
Außerdem habe ich noch einen Sämling, der steht seit dem zeitigen Frühjahr in der prallen Sonne und ist vollkommen rot. Ich werde heute mal ein Foto machen. LG Karin

Barbara · 18.07.2014 08:52

rps Knapp 30 €! big_smile

Habe ich aber nicht bestellt. Dafür eine ganze Menge anderes Zeug, einfach um die hohen Temperaturen momentan auszunutzen. Dann ist aber Schluss für dieses Jahr! (Naja, vielleicht noch ne klitzekleine Bestellung bei ppp! wink )

Barbara

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