Forum für winterharte und tropische Palmen, Agaven & Yucca, Bananen, Baumfarne, Palmfarne und andere exotische Pflanzen
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Hallo!
Danke für die Aufnahme ins Forum.
Wir haben im Wintergarten (+6° bis +20°C und 60-80% rel. LF) seit etwa 20 Jahren einen Dicksonia antarctica. Die Stammhöhe ist mittlerweile bei etwas über einem Meter. Die Wedel sind etwa 1-2 Meter lang. Das macht einen Durchmesser von 3-4 Meter.
Meine Frau hat sich immer sehr gut darum gekümmert. Aber vor 3 Jahre begann der Farn „rückwärts zuwachsen“. Es wurden immer wenige und immer kleinere Wedel pro Jahr. Ich denke es war zu wenig Gießwasser.
Da ich Rentner wurde habe ich den Baumfarn zu meinem Patenkind gemacht. Ich habe eine Tropfenbewässerung direkt über der Mitte des Stammes angebracht. Es gibt ganzjährig permanent etwa 1-2 Tropfen pro Minute. Das sind 10-15 Liter Wasser pro Tag. Ich benutze Regenwasser. Außerdem sprühe ich den Stamm morgens mit einem Sprüher einmal komplett ein. Dazu gibt es von März bis Oktober pro Woche eine ganze Kappe Blusana-Flüssigdünger. Da meine Bewässerung nicht so genau zu regeln ist und immer mal wieder mit Dreck aus dem Regenwasserbecken den Hahn verstopft, gibt es auch schon mal einen halben Tag mit wesentlich weniger Wasser. Diese Vorgehensweise gefällt meinem Patenkind wohl recht gut. Von 3 mickrigen Wedeln im vorletzten Sommer ist er jetzt bei 10 großen und kräftigen Wedeln in diesem Jahr. Jetzt beginnt langsam wieder seine Ruhepause. Irgendwas mache ich also richtig. Trotzdem habe ich einige Fragen.
Was heißt das „Labill.“ in dem Namen?
Warum heißt der Dicksonia antarctica auch manchmal Taschenfarn?
Die Hinweise, bzw. Empfehlungen zum Gießen sind überall recht unterschiedlich. Mal heißt es nicht von oben in die Krone gießen. Dann wird empfohlen nur im Winter nicht in die Krone zu gießen. Dann heißt es, dass diese Pflanze aus dem Nebelwald kommt. Und ich frage mich wie der Nebel nur von unten an die Pflanze kommt. Mein Baumfarn mag es wohl von oben gegossen zu werden. Unser Baumfarn ist jetzt etwa 20 Jahre bei uns. Was habt Ihr für Erfahrungen?
Gibt es speziellen Dünger für Farne? Und wieviel Dünger braucht ein so großer Baumfarn? Der Farn hat in Richtung Glasdach noch 6 Meter Platz. Er kann also reichlich wachsen. Aber einen Farn kräftig düngen traue ich mich nicht.
Wieviel Gießwasser würdet Ihr geben?
Danke
Klaus
Beitrag geändert von Buntpapier (09.08.2021 21:25)
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Hallo Klaus,
ich besitzte zwar keine Farne, kann aber trotzdem ein paar deiner Fagen beantworten.
-Was heißt das „Labill.“ in dem Namen?
Hierbei handelt es sich um das Autorenkürzel von Jacques Julien Houtou de Labillardière, der diese Art als erster wissenschaftlich beschrieben hat.
-Warum heißt der Dicksonia antarctica auch manchmal Taschenfarn?
Warum man ihn Taschenfarn nennt, weiß ich nicht. Möglicherweise weil man ihn vom "Stamm" abschneiden und in der Tasche mitnehmen kann, ohne dass er stirbt. (reine Spekulation)
-Wieviel Gießwasser würdet Ihr geben?
Dicksonia Antarctica nimmt viel Wasser über den "Stamm" auf, der eigentlich nur aus Wurzeln besteht. Daher macht es wenig Sinn nur das Substrat zu gießen und die Töpfchenbewässerung und das Besprühen sind der deutlich bessere Weg.
Über 5000 Liter Wasser im Jahr hört sich aber nach extrem viel an. In der Natur kommt er auch mit etwa 800 Litern pro Quadratmeter! gut zurecht. Er muss auch nicht 24 Stunden bewässert werden. Wenn du ihn 12 Stunden am Tag berieselst, reicht das vollkommen.
Ob die Dauerbewässerung für das Wachstum nun aber kontraproduktiv ist, kann ich nicht sagen.
Gegen 100% Luftfeuchtigkeit hat er sicher nichts einzuwenden, eventuell aber du und deine Frau : )
(Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto weniger muss er gegossen werden)
+5 bis + 25 mag er am liebsten. Er hält aber auch leichte Fröste und Temperaturen von über 30° aus. Im Sommerhalbjahr könnte er auch draußen im Schatten stehen.
-Mal heißt es nicht von oben in die Krone gießen. Dann wird empfohlen nur im Winter nicht in die Krone zu gießen.
Solange es im Wintergarten keinen Frost gibt, würde ich mir über das "oben in die Krone gießen" nicht allzu viele Gedanken machen.
Ich wäre aber vorallem im Winter mit dem Wasser auch deutlich sparsamer. Ich glaube zwar nicht, dass der Farn schnell fault, aber bei Dauerberieselung und 6° würde ich auch nicht mehr dagegen wetten wollen.
-Gibt es speziellen Dünger für Farne? Und wieviel Dünger braucht ein so großer Baumfarn?
Von Dünger habe ich keine Ahnung.
Viele Grüße
Erik
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Hallo Erik!
Danke für die super ausführliche Antwort. Hut ab!!!
5000 l pro Tag ist ein Missverständnis. Das wäre wohl eine mittlere Überschwemmung. Es sind pro Tag 10 bis 15 Liter.
Im Winter weniger gießen werde ich beherzten. Es ist ja sowieso die Ruhepause ohne neue Wedel.
Ja, es ist ein Wintergarten. Ich würde sagen 80-90qm Grundfläche, 100qm Glasdach, aber wenig Fenster und in der Mitte etwa 10m hoch.
Danke für die Infos!
Klaus
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Ähem !
5000 liter am Tag ????????????
Es war doch von 5000 liter im Jahr die rede ---oder ?
Sieht sehr Tropisch aus bei Dir !!!!!
Beitrag geändert von Palmenhain_z (11.08.2021 18:13)
Klimazone t D ( 7b ) 45m über NN .
Themperatur minimum -21° C ( ...kommt selten vor ) maximum 38,5 ° C .
Wenige wissen viel, viele wissen wenig, manche wissen alles besser! ! !
Servus ..wünscht Euch der ( Palmen ) - HEINZ !
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Okay - ich kaufe mir eine neue Brille!
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Hallo Klaus, da hast du ein imposantes Exemplar…Hut ab.
Meiner Dicksonia antartica wird auch über ein Bewässerungssystem Wasser zugeführt. ( Tröpfchen Bewässerung)
Aller 4 Stunden für 6 Minuten. Bei Bedarf noch ab und zu den Stamm besprühen.
Gedüngt wird von oben mit dem Dünger von PPP, mit dem habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.
Zum überwintern kommt er in ein Balkongewächshaus. Meistens gehen die Wedel flöten, aber im Frühjahr treibt er ja wieder aus gedüngt wird in dieser Zeit gar nicht!
In der Wachstumsphase, bekommt er wöchentlich Dünger.
Zusätzlich noch eine Blattdüngung mit Aminosol, das Zeug wurde im MDR Garten, hoch gelobt!
Mein Standort ist eher vollsonnig, wider erwarten werden die Wedel nicht Braun. Es bedarf natürlich eine gewisse Eingewöhnung an diese Lichtverhältnisse.
Gruß Uwe
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Hallo Uwe!
Danke für die Antwort. Zum Glück habe ich ein wirklich großes Kalthaus. Es ist schon ein gewisser Aufwand (ich verbrauchen 30 rm Brennholz pro Jahr) aber es ist sehr schön. Vom EG über 1. OG und Dach sind es wie ich schon schrieb etwa 10 m. Da wachsen eine Olive, ein 6-7 m hoher Säulenkaktus, eine Japanische Wollmispel, ein Eisenholzbaum, einige Asparagus und natürlich viele kleine Pflanzen. Der Baumfarn ist da schon einer von den Großen.
Welche Hersteller sind für die Tropfenbewässerung zu empfehlen? Ich habe in dem Bereich überhaupt keine Erfahrung.
Danke
Klaus
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Hallo Klaus, ich habe mich für ein Bewässerungssystem von Gardena entschieden, unabhängig von einem Wasserhahn.
Meine Einstellung: aller 4 Stunden a 6 Minuten, der große Baumfarn hat 2 Tropfer, der kleine nur einen.
Die Zeitschaltuhr lässt sich individuell einstellen, dass finde ich perfekt.
Sie danken es mir, mit üppigen Wachstum
Gruß Uwe
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Die kleine ist eine Dicksonia spuarrosa, die große eine Dick. antarctica.
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Die beiden sehen doch auch sehr schön aus.
Dann werden mal bei Gardena lernen. Danke!
Klaus
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Servus !
Aar- Einrich liegt mitten im Wald ???
Beitrag geändert von Palmenhain_z (26.08.2021 07:58)
Klimazone t D ( 7b ) 45m über NN .
Themperatur minimum -21° C ( ...kommt selten vor ) maximum 38,5 ° C .
Wenige wissen viel, viele wissen wenig, manche wissen alles besser! ! !
Servus ..wünscht Euch der ( Palmen ) - HEINZ !
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Hallo Heinz!
Erst kommt ein zwei Kilometer breiter Agrarwüstengürtel. Dann kommt der Forst.
Grüße in meine Geburtsstadt
Klaus
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