Forum für winterharte und tropische Palmen, Agaven & Yucca, Bananen, Baumfarne, Palmfarne und andere exotische Pflanzen
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Ich glaube die genannten Wasserfilter haben Aktivkohle drin, das ist gut gegen Bakterien und ein paar Chemikalien, hilft aber nichts gegen den Kalk. Mit Säure würde ich lieber nicht experimentieren, vor allem weil es am Ende keine Vorteile bringt. Besser für die ganz empfindlichen Pflanzen mit destilliertem Wasser verschneiden und gelegentlich einen Teil des Substrates austauschen bzw. umtopfen um die Pufferwirkung zu erhalten.
Grüsse, TOBIAS
Palme per Paket - Das Palmenhaus
Am Schnepfenweg 29
80995 München
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Hallo,
Ionentauscher sind grundsätzlich tauglich um entmineralisiertes Wasser herzustellen, man benötigt dazu aber ein Anionen- und Kationen-Harz um entsalztes Wasser zu erzeugen. Dieses Harz bekommt man meist schon gemischt als sogenanntes Mischbettharz. (10..15€/kg, reicht für 100..300l Wasser je nach Härte und Entsalzungsgrad)
Die gängigen Ionentauscher für Trinkwasser sind reine Anionentauscher, sie tauschen Kalzium gegen Natrium aus - für Pflanzen ist das nicht geeignet. Mischbettharze tauschen das Anion gegen H+ und das Kation gegen OH- aus und die rekombinieren zu Wasser - das geht zum gießen super.
Anionentauscher können mit Kochsalz regeneriert werden, die Mischbettharze sind aufwändiger zu regenerieren, das lohnt sich nicht.
Ich züchte keine Palmen sondern Karnivoren, hab aber da das selbe Problem. Ich habe mir aus einer Saft-Literflasche mit weitem Deckel eine Ionentauscherpatrone gebaut - das geht super. Die Flasche ist mit dem Harz gefüllt, in den Deckel habe ich zwei Verschraubungen rein gemacht. Durch eine wird das Rohwasser aus dem Hahn hineingepresst, ein Schlauch führt innen zum Boden, so dass das Frischwasser von unten nach oben aufsteigt. Oben an der zweiten Verschraubung tritt das entmineralisierte Wasser aus und fließt in die Gießkanne, ein Filter hält das Harz zurück. (Teebeutel)
Wichtig ist, dass das Wasser langsam durchströmt, die Geschwindigkeit bestimmt die Effektivität der Reinigung. Kontrollieren kann man das mit einem Leitfähigkeismessgerät (unter 10€)
Mein Wasser hat noch rund 1°dh.
Ansonsten verwende ich das Kondensat aus dem Wäschetrockner und aus einem (elektrischen) Luftentfeuchter - das ist ebenfalls praktisch frei von gelösten Substanzen.
Gruß
Rainer
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Hallo Rainer,
ein ganz schöner Aufwand. Wir haben auch Karnivoren und die wachsen super mit unserem Zisternenwasser. Man muss sie zwar täglich gießen, aber so viel Wasser benötigen sie auch nicht. Wäre es nicht wesentlich einfacher Du besorgst Dir einen Wasserkanister und gehst den irgendwo in der Nähe an einem Bach oder See auffüllen???
lg Barbara
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Hallo Barbara,
Zisternenwasser ist super - aber es geht ja um die Alternative, für die die keine haben.
Ich hab 'ne Menge exotische Pflanzen, die lieber Regenwasser wollen, da kommt ganz schön was zusammen.
Und billiger als das gekaufte destillierte Wasser ist meine Lösung allemal.
Gruß
Rainer
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Hallo Rainer,
du hast natürlich Recht, dass man Ionentauscher mit den richtigen Harzen schon verwenden kann. Als ich vor vielen Jahren in USA noch intensiv Aquaristik betrieben habe, stand ich damals vor der Entscheidung, ein Ionentauschersystem, wie du es beschrieben hast, oder ein Umgekehrtes-Osmose-System (Reverse Osmosis) zu verwenden. Ich habe mich für letzteres entschieden, weil ich es trotz des höheren Wasserverbrauchs am Ende für die kostengünstigere Variante gehalten habe. Zum Glück habe ich jetzt eine Zisterne mit Regenwasser und keine Aquarien mehr.
Gruß
Frank
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Hallo,
den Vorschlag von Barbara muss man übrigens mit Vorsicht genießen - vor meiner Haustüre hat es einen Bach, dessen Wasser ist härter als das aus meiner Leitung. Wenn man eine natürliche Quelle zur Verfügung hat, so sollte man das Wasser vor der Verwendung testen ob es geeignet ist. Wenn es geht ist das natürlich eine gute Lösung...
Gruß
Rainer
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Ich entkalke mein Wasser, wenn kein Regenwasser vorhanden ist mit Oxalsäurekristallen, die lösen sich im Wasser und der Kalk fällt als Calciumoxalat aus, das ganz durch einen Kaffeefilter gegossen und man hat Kalkfreies Wasser. Die Menge an Oxalsäurekristallen hängt vom Kalkgehalt des Wassers und der zu entkalkenden Wassermenge ab. Jedenfalls ist der Bedarf extrem gering. Die entsprechenden Berechnungen muss jeder für sich selbst anstellen, entsprechende Hinweise gibts im Net. Auch der Apotheker des Vertrauens müsste einem diese Berechnung anstellen können.Mit diesem Wasser überbrücke ich die Regenwasserlose Zeit ohne Probleme. Früher habe ich alle Kalkflieher nur mit diesem Wasser gegossen oder besprüht und hatte nie Probleme. Mann muss nur die Oxalsäuremenge genau berechnen. Ich werde hier nur auf das Internet, einen Apotheker oder wer kennt einen Chemiker verweisen. Herzliche Grüsse Matthias
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Hallo,
den Vorschlag von Barbara muss man übrigens mit Vorsicht genießen - vor meiner Haustüre hat es einen Bach, dessen Wasser ist härter als das aus meiner Leitung. Wenn man eine natürliche Quelle zur Verfügung hat, so sollte man das Wasser vor der Verwendung testen ob es geeignet ist. Wenn es geht ist das natürlich eine gute Lösung...
Gruß
Rainer
Ja, klar, da hast Du natürlich recht ... wenn ich an das Wasser denke, das erst mal durch den ganzen Kalk der Schwäbischen Alb fließt!!!
Aber vielleicht findet sich ja ein Tümpel oder so, der ausschließlich Regenwasser gespeist ist. Und das macht natürlich auch nur Sinn, wenn man kleine Wassermengen benötigt.
lg Barbara
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Hallo Bombax
ja, die Fällung mit Oxalsäure ist ein Standardverfahren in der Analytik, so weit ich weiß, nimmt die auch das Magnesium mit. Eigentlich eine geniale Idee.
Was sind die Kristalle, die du da einsetzt? Natriumoxalat?
Das gibt dann aber doch das selbe Problem wie bei den Anionentauschern, dass das Ca-Ion dann durch ein Na-Ion ausgetauscht wird, ich denke das mögen die Pflanzen auch nicht besonders.
Vielleicht kann uns ja da einer der Chemiker was dazu sagen.
Wenn das geht ist das natürlich genial einfach - die Menge kann man wohl auch über den ph genau einstellen.
Großtechnisch wird Kalk durch Zusatz von Kalkmilch ausgefällt, das geht aber nur für Kalzium und nicht für Magnesium. Ob das auch in der Gießkannen-Dimension geht weiß ich nicht, wäre aber ev. auch interessant.
Gruß
Rainer
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Wahrscheinlich meint Matthias mit Kristallen Oxalsäuredihydrat (H2C2O4 . 2H2O). Nur so kann man Oxalsäure kaufen.
Das Calcium kann man so aus dem Leitungswasser herauslösen. Die Magnesium- und die Carbonathärte bleiben aber erhalten. Wenn man dann auf Mg im Dünger verzichtet, könnte das einigermaßen funktionieren. Allerdings sind Oxalsäure und deren Salze hochgiftig. Man sollte also wissen, was man tut.
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Ich bin auch erstaunt, was Ihr alle so mit Chemikalien rumpritschelt (ist das ein schwäbisches Wort? - na, dann halt rumpanscht). Habt Ihr denn auch alle die entsprechende Fachkunde, hä?
Barbara
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Naja, streng genommen ist Dünger auch eine Sammlung von Chemikalien. Chemie ist ja nicht grundsätzlich schlecht. Als ich noch ein stark beleuchtetes Pflanzenaquarium hatte, habe ich mir auch die reinen Chemiekalien (KNO3, K3PO4 und einen Spurenelementemix) besorgt, anstatt die teuren Aquariendünger zu kaufen.
Aber in diesem Fall ist Regenwasser aus der Zisterne für mich die einfachste und beste Lösung...
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Falls Du Deine Suppe salzst panscht Du auch schon mit Chemikalien
Ich bin auch erstaunt, was Ihr alle so mit Chemikalien rumpritschelt (ist das ein schwäbisches Wort? - na, dann halt rumpanscht). Habt Ihr denn auch alle die entsprechende Fachkunde, hä?
Barbara
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Ein freundliches hallo in die Runde,
ich habe vor meine ausgepflanzten Palmen mit Wasser aus einem gebohrten Brunnen (Grundwasser) zu gießen.
Das Wasser sieht sauber aus, zumindest nicht braun. Gibt es da vielleicht Erfahrungen oder ist das zu empfehlen?
Liebe Grüsse
Gunnar
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Servus Gunnar!
Ich denke das Brunnenwasser is in ordnung!!Ich bewässere im Sommer auch alles damit
es sei denn es gibt ausreichend Regenwasser ! Bisher keierlei Schäden aufgetreten.
L. G. Heinz
Klimazone t D ( 7b ) 45m über NN .
Themperatur minimum -21° C ( ...kommt selten vor ) maximum 38,5 ° C .
Si no hay cafe' para todos, no habra para nadie !
Servus ..wünscht Euch der ( Palmen ) - HEINZ !
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Hallo Gunnar,
das hängt in erster Linie vom Mineralstoffgehalt deines Grund-/Brunnenwassers ab. Das ist leider von Gegend zu Gegend unterschiedlich. Daher kann dir das niemand hier sagen, ob dein Brunnenwasser genauso geeignet ist wie Regenwasser.
Wenn du einen Aquarianer kennst, kannst du den fragen, ob er dein Wasser untersuchen kann. Die haben meistens die entsprechenden Mittel, um Wasserhärte usw. zu bestimmen. Alternativ gibt es auch Salzmessgeräte, die wie ein dicker Kugelschreiber aussehen, mit denen man die Salinität des Gießwassers bestimmen kann. Regenwasser sollte dabei deutlich unter 100 ppm liegen.
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Hallo
danke für die Antworten.
Klar geht es ja nur darum, die regenlose Zeit zu überbrücken. Es ist bis jetzt ziemlich trocken hier.
Ich werde mal versuchen es untersuchen zu lassen. Ansonsten bleibt ja nur die Möglichkeit auf gut Glück zu gießen.
Bewässern tu ich ja schon seit langem alles mit diesem Wasser, nur bis jetzt keine Palmen.
Oder ich muss mir mal für 2 Jahre eine Testperson raussuchen , am besten die kleinste, bevor ich die großen und teuren damit gieße.
Liebe Grüße
Gunnar
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Servus!
Mann bin ich Glücklich das ich fast immer ausreichend Regenwasser zur
verfügung habe!!!
Heinz
Beitrag geändert von Palmenhain_z (25.04.2015 07:33)
Klimazone t D ( 7b ) 45m über NN .
Themperatur minimum -21° C ( ...kommt selten vor ) maximum 38,5 ° C .
Si no hay cafe' para todos, no habra para nadie !
Servus ..wünscht Euch der ( Palmen ) - HEINZ !
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Hallo Gunnar,
Oder ich muss mir mal für 2 Jahre eine Testperson raussuchen
Bevor du das machst, kannst du einfach mal ein paar Tropfen deines Brunnenwasser auf einer Scheibe oder dunklen Flache verdunsten lassen. Wenn deutliche Kalkränder zurückbleiben, ist das Wasser definitiv zu hart und nicht mit Regenwasser vergleichbar.
@Heinz: ich dachte, du benutzt im Sommer auch Brunnenwasser. Hast du jedenfalls oben geschrieben.
Beitrag geändert von Hamal (25.04.2015 16:49)
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