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Der Teil zwischen dem Samen und der Keimblattachse vertrocknet irgendwann, wenn der Samen nicht mehr benötigt wird. Dann kann man die Palme auch höher pflanzen und in vielen Fällen passt sie auch in einen flacheren Topf. Macht man das aber zu früh, ist die Chance ziemlich groß, dass der Sämling das nicht überlebt.
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Schöne Fotos, Frank! Man sieht da deutlich die Verdickungen an den Primärwurzeln aus denen dann die eigentlichen Pflanzen entstehen. Nicht unähnlich zu Pfahlwurzeln haben sie bestimmt die Aufgabe, die Pflanze als erstes im Boden zu verankern. Was nachher die Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen und Wasser sicherstellt, sind aber die feineren Radialwurzeln, die von der Basis des Keims ausgehen. Und dann kann es durchaus sein, dass wenn diese gut genug entwickelt sind, die Primärwurzel für die Palme zu entbehren ist und dann auch absterben kann.
Ich konnte meine Livistonas höher pflanzen, weil sich ein ausreichender Wurzelballen gebildet hatte. Die Verbindung zum Samen (was ich gerne mal als Nabelschnur bezeichne) trocknet nämlich ab, wenn sie außerhalb des Substrats ist und der Samen fällt ab, kann also die Pflanze nicht mehr mitversorgen.
Keimbeutel benutze ich auch nicht mehr. Da ich nun mal etwas ungeduldig bin, schaue ich schon öfter mal nach, was passiert und jedes mal verrutschen die Samen ein bisschen, oder drehen sich. Das hatte zur Folge, dass die Keimlinge nachher alle zickzackformige Wurzeln hatten, die nur noch schwer eintopfbar waren. Jetzt verwende ich klarsichtige Kunststoffboxen mit Deckel, die ich etwa 5cm mit Kokohum befülle. Die Samen lege ich obenauf und wenn sie unten die Wurzelspitzchen zeigen wird getopft.
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Das hatte ich ja schon geschrieben, dass ich die Erfahrung auch selbst gemacht habe, wenn man diese Palmen in flache Töpfe setzt:
Meine ersten gekeimten Samen von Jubaeopsis caffra hatte ich in einen 9 cm tiefen Topf gepflanzt. Ergebnis war, dass sich die lange Absenkerwurzel am Boden um sich selbst gedreht hat und sich das Keimblatt nicht richtig entwickelt hat, was letztlich den Sämling zum Absterben gebracht hat.
Deswegen benutze ich auch keine Keimbeutel mehr. Wenn sich die Keimwurzeln kringeln, wächst daraus so gut wie nie mehr eine gesunde Palme.
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was zu beweisen wäre! Ich nehme mal an, Du hast sie gleich in ganz tiefe Töpfe keimen lassen. Wenn ich sie aber in einem kleinen Topf keimen lasse und auch darin belasse, kann ich nicht glauben, daß sie eingehen würde! Sie würde dann nicht diese lange senkrechte Wurzel ausbilden, sondern zusehen, wie sie in dem kleinen Raum klar kommt. Meine Meinung!
Gerade schon deshalb würde ich mir mal Medemia argun bzw. Jubaeopsis kaffra bestellen, um es auszuprobieren...
Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere Dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Zukunft noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Gautama Siddharta Buddha)
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Hier mal ein paar Beispiele von Jubaeopsis caffra-Sämlingen:
Medemia argun-Sämling:
Und Sabinaria magnifica:
Wenn du diese Entwicklung des Sämlings mit Hilfe eines 8cm flachen Topfes verhindern willst, wird sich der Sämling nicht weiterentwickeln und absterben. Das einzige, das man versuchen kann, ist den Sämling immer weiter aus dem Boden herauszuholen, aber auch das ist - wie Barbara beschrieben hat - mit großen Risiko verbunden.
Die Keimblattachse, aus der sich das Keimblatt bzw. die Plumula entwickelt, befindet sich an der dicksten Stelle dieser primären Wurzel (die wir Absenkerwurzel genannt haben) und die befindet sich 10-15cm unter der Erdoberfläche. Das ist einfach nicht mit der kleinen primären Wurzel einer Phoenix sp. zu vergleichen. In einem flachen Topf würde die Keimblattachse waagerecht statt senkrecht ausgerichtet sein, was eine Entwicklung der Pflanze verhindert oder zumindest stark verzögert.
Beitrag geändert von Hamal (30.06.2017 14:02)
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@ Barbara: ja genau den Artikel meinte ich
@ Karin: wie o.a. war die primäre, also allererste Keimwurzel gemeint, die bei manchen Arten aufgrund der am Naturstandort gegebenen Bedingungen im Laufe der Anpassung bzw. selektivem Evolutionsdruck erst einmal tief in den Boden in dauerfeuchte Schichten geht, bevor weitere Adventivwurzeln gebildet werden. Optimale Bedingungen kann der Zimmergärtner natürlich dauerhaft bieten, trotzdem fährt die Pflanze ihr genetisches Programm zur Grundwassersuche ab. Im Topf kann man das vertikale Wachstum praktischerweise einfach mechanisch ausbremsen und die Wurzel im Kreis am Topfboden wachsen lassen, bis dann Adventivwurzeln kommen. Das ist der immanente Unterschied zwischen Naturstandort und Topfkultur.
Alte Kübelpalmen werden stets beim Umtopfen im Wurzelbereich gestutzt wie auch Bäume in einer Baumschule, damit ein kleiner Wurzelballen mit aktiven Wurzeln erhalten bleibt und so auch größere Pflanzen erfolgreich umgepflanzt werden können.
Beitrag geändert von MarcTHR (30.06.2017 12:32)
Palmen u.a. Exoten Klimazone 6b und 10a
Actinokentia-Adonidia-Allagoptera-Archontophoenix-Arenga-Beccariophoenix-Bismarckia-Brahea-Butia-Caryota-Ceroxylon-Chamaedorea-Chamaerops-Chambeyronia-Copernica-Dictyosperma-Dypsis-Euterpe-Howea-Hyophorbe-Hyphaene-Jubaea-Jubaeopsis-Livistona-Lytocaryum-Nannorrhops-Oraniopsis-Parajubaea-Phoenix-Ravenea-Rhapidophyllum-Rhapis-Rhopalostylis-Roystonea-Sabal-Serenoa-Syagrus-Trachycarpus-Washingtonia-Wodyetia
Musa-Ensete-Alocasia-Yucca-Agave-Furcraea-Aloe......
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Palmen, die in diesen hohen schwarzen Töpfen geliefert wurden in zurückliegender Zeit sind mir meistens eingegangen, weil sie nicht wiederstandsfähig sind. Sie haben meistens eine wacklige Wurzel, die bis nach unten reicht, aber keine Nebenwurzeln, weil kein Platz da ist. Seit einigen Jahren topfe ich diese Palmen gleich um in kleine flache Töpfe.
Das besagt also, daß durch die hohen großen Töpfe die langen Wurzeln herangezüchtet werden.
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Ich nehme an Marc meint diesen Artikel ?
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Sorry, aber ich habe in meiner ca. 45-jährigen Anzucht und Haltung von Palmen noch nie den Fall einer "Absenker-Wurzel" feststellen können. "Absenker-Wurzel" bedeutet für mich, daß sie schon nach kurzer Zeit unten aus dem Topf rauswachsen würde. Das tut sie aber nicht, wenn sie nur einen bestimmten Raum zum Wachsen zur Verfügung hat!
Und ich habe bisher fast alles, was es so gibt ausprobiert an Palmensamen und auch schon fertigen Palmen. Wenn die Samen gekeimt sind, kommen sie sofort in kleine Töpfchen. Da haben sie überhaupt keine Zeit, einer "Absenkerwurzel" zu entwickeln. Dann werden sie im Sommer fast täglich gegossen, auch keine Zeit, um nach Wasser zu suchen. Je mehr Raum man den Palmen gibt, umso mehr Wurzelmasse bildet sich aus. Daher meine Bezeichnung Wurzelmonster.
Wenn ich eine kleine Palme in einen riesigen Topf pflanze, tut sich oben für eine ganz ganz lange Zeit überhaupt nichts. Deshalb wird auch immer angeraten, die Pflanzen in nur wenige cm größere Töpfe umzutopfen, es sei denn, man möchte wiegesagt Wurzelmonster züchten. Das betrifft natürlich nur Topfpflanzen (ob Zimmer oder Kübel für draußen). Die Rede ist nicht von ausgepflanzten Palmen. Da ist es einem ja egal, wohin die Wurzeln wachsen.....
In Parks stehen im Sommer meistens riesen große Palmen, denen man nicht ansieht, daß sie ja in Töpfen stehen. Wo sind denn dort die "Absenkerwurzeln" geblieben? Und diese Kübel sind eigenartigerweise im Verhältnis zur Größe der Palme recht winzig.... Die Absenkerwurzeln müßten dann ja aus dem Topf in das Erdreich wachsen, denn diese großen Kübel stehen nur auf kleinen Holzklötzen. Wäre also kein Problem für die großen Palmen. Warum tun sie das nicht mit ihren angeblichen "Absenker-Wurzeln"?
LG Karin
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Auch ich habe Erfahrung mit der "remoten" Wurzelbildung (keine Ahnung wie der deutsche Fachbegriff lautet).
Besonders extrem bei Wallichia disticha. Die Keimung ging damals recht zügig und es zeigten sich bald schon die ersten Wurzeln am Topfboden aber vom oberirdischen Spross wochenlang nichts zu sehen. Ich habe dann einen der Keimlinge ausgebuddelt (und prompt gekillt) und da war dann an der Pionierwurzel gerade einmal eine Verdickung zu erkennen, aus der sich dann später die Pflanze entwickeln sollte. Heute sitzen die Pflänzchen in normalen quadratischen Töpfen.
Ebenfalls extrem sind Livistonas. Da habe ich die Keimlinge in die Standard 6x6x13 cm-Töpfe gesetzt. Als es Zeit war umzutopfen, habe ich festgestellt, dass der gesamte Wurzelballen im unteren Drittel des Topfes war und die Blätter die unteren 7cm oder so mit Erde bedeckt waren.
Beim Eintopfen habe ich dann wieder normale Töpfe verwendet und die ganze Pflanze so höher gesetzt, dass der Samen mit der "Nabelschnur" außerhalb der Erde waren. Hat L. decipiens und L. chinensis nicht geschadet.
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Hallo Karin,
bei Phoenix, Butia usw. gibt es diese Absenkerwurzeln zwar auch, aber es ist in der Tat so, dass es nicht schadet, diese in relativ flachen Töpfen heranzuziehen. Das Keimblatt wird auch relativ schnell gebildet und kommt an die Oberfläche. Auch entwickeln sich sehr schnell Adventivwurzeln, so dass die ursprüngliche Absenkerwurzel an Bedeutung verliert und später auch gar nicht mehr als solche erkennbar ist.
Bei Medemia argun und den anderen Arten, die ich genannt habe, wird das mit flachen Töpfen nicht funktionieren. Meine ersten gekeimten Samen von Jubaeopsis caffra hatte ich in einen 9 cm tiefen Topf gepflanzt. Ergebnis war, dass sich die lange Absenkerwurzel am Boden um sich selbst gedreht hat und sich das Keimblatt nicht richtig entwickelt hat, was letztlich den Sämling zum Absterben gebracht hat.
Der Tipp "nicht zu feucht halten" bezog sich auf die Keimphase, während der die lange Absenkerwurzel gebildet wird. Ist das Substrat während dieser Phase zu feucht, neigen die meisten Arten zum Faulen. Sobald einige Wedel und Adventivwurzeln gebildet sind, sind auch diese Palmen nicht mehr so empfindlich, wobei sie natürlich - wie die meisten Palmen - keine Staunässe mögen. Sorry, wenn das missverständlich war. Natürlich brauchen auch Palmen aus trockeneren Gegenden immer ein feuchtes Substrat.
Beitrag geändert von Hamal (30.06.2017 10:15)
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Hallo Karin,
du hast klar recht, dass diese sehr tiefen Töpfe für die Zimmerkultur von Palmen nicht wirklich praktikabel und auch nicht immer hübsch sind. Allein ein Umtopfen wird damit schon deutlich schwieriger. Aus diesem Grund werden auch Palmen im Handel immer öfter in den üblichen eher flachen Töpfen angeboten. Die Pflanzen darin werden aber dann in aller Regel auch von Beginn (Keimung) an in flachen Töpfen gezogen und zwar so, dass eine je nach Art mehr oder weniger starke Senkwurzel nicht so einfach aus dem Topf (Abzugsloch) entweichen kann, sondern gleich von Beginn an gezwungen wird, im Kreis am Topfboden zu wachsen. Ich kenne das gut von einigen Händlern.
Entscheidend ist die "Anschlussverwendung" der anzuziehenden Palmen. Für Zimmerkultur würde ich auch jene flache Topfkultur anstreben, denn die Töpfe sollen nicht zu schnell zu groß werden und bei manchen "unverbesserlichen" Grundwassersuchern wie Phoenix canariensis habe ich selbst in jedem 2. Jahr in Kübelkultur den Wurzelballen rabiat eingekürzt. Leider vertragen das nicht alle Arten.
Da ich die meisten Arten an der Algarve auspflanze, ist mir eine tiefwurzelnde Version recht, denn so wird vor Ort auch schneller einen Unabhängigkeit der Palme von künstlicher Bewässerung erreicht. Aber auch ich werde dafür keine Töpfe mit einer Tiefe über 40 cm einsetzen, denn jedes Pflanzloch muss hart erarbeitet werden.... Als Hintergrund dazu: sämtliche Obstbaumarten im Süden der iberischen Halbinsel werden in sehr schmalen, aber tiefen Töpfen gehandelt, d.h. mit Durchmesser von 10-15 cm bei einer Tiefe von 30-40 cm. Aus Erfahrung wachsen diese Bäume besser ein im mediterranen Klima.
Zur Begrifflichkeit der Senkwurzel etwas genauer: Frank und ich meinen die erste (primäre) Senkwurzel die aus dem Keimling hervorgeht. Bei manchen Arten ist diese sehr dick und wächst auch erst einmal in die Länge bevor sich überhaupt von dieser ausgehend Nebenwurzeln verzweigen und somit auch Feinwurzeln entwickeln. Verletzt man diese Wurzel, kann es sein das diese abstirbt und so der ganze Keimling verloren ist. Paradebeispiel ist bei mir gerade Medemia argun mit aktuell bis zu 30 cm langen Senkwurzeln in Form einer schlanken Karotte ohne Nebenwurzeln - und dies ohne einen oberirdischen Trieb lediglich ernährt aus den fast walnussgroßen Samen. Auch die extremen primären Senkwurzeln kann man in Form zwingen und im Kreis wachsen lassen sobald der Topfboden erreicht ist.
Sobald diese erste Senkwurzel sich in Nebenwurzeln differenziert wachsen natürlich auch an der Sproßbasis immer wieder neue Wurzeln mit gleichem Aufbau und gleicher Funktion nach. Alle Palmen haben als "Einkeimblättrige" (Monokotyledonen) ein sproßbürtiges Wurzelsystem und keine verholzende Pfahlwurzel wie bestimmte tiefwurzelnde Baumarten der "Zweikeimblättrigen" (Dikotyledonen).
Beitrag geändert von MarcTHR (30.06.2017 09:56)
Palmen u.a. Exoten Klimazone 6b und 10a
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Hm...? Ich habe zu Hause eine Phoenix rupicola in einem Topf Höhe 20 cm Breite 25 cm stehen. Die hat schon einen Stamm und 8 große Wedel. Ich kann beim besten Willen keine "Absenkerwurzel" finden. Habe gerade nachgeschaut.
Ich bin der Meinung, daß man sich in viel zu großen Töpfen seine "private Absenkerwurzel" regelrecht heranzüchtet. Da dann noch gesagt wird, daß diese Pflanzen aus Trockengebieten stammen und man ja nicht so viel gießen sollte, sind diese Riesenwurzeln ständig auf der Suche nach Wasser, das es aber leider nicht gibt.... So züchtet man sich Wurzelmonster heran und weiß nachher nicht mehr, in was für Töpfe die man jetzt noch umtopfen soll.....
Das betrifft nicht nur Hydro - falls jemand auf die Idee kommen sollte - daß Hydro ja ganz was anderes ist -, sondern auch meine ganzen Palmen in Erde stehen in verhältnismäßig kleinen und auf keinen Fall hohen Töpfen. Da kann ich auch keine "Absenkerwurzeln" erkennen.
Es gab mal eine Zeit bei PPP, da hat man alle Palmen in diesen häßlichen schwarzen, hohen Riesentöpfen geliefert bekommen. Jetzt staunte ich nicht schlecht, als alle Palmen in kleinen braunen winzigen Töpfchen ankamen.
Und garantiert wurden vorher bei allen die angeblich riesigen "Absenkerwurzeln" abgeschnitten (Ironie)
LG Karin
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Frank, danke für den Tipp zum Hintergrund dazu!
Ich habe mal recherchiert online und u.a. eine sehr gute Beschreibung zur allgemeinen Anzucht von Palmen aus Samen (Sammeln, Keimfähigkeit bestimmen, eventuelle Vorbehandlung, Keimdauer, Pikieren etc.) von der University of Florida entdeckt.
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Ja, es gibt durchaus einige Arten, wo das ziemlich lange dauern.
Die Amerikaner nennen das "remote germination" im Gegensatz zu "adjacent germination" bei Arten wie Dypsis oder Chambeyronia. Bei der "remote germination" gibt es dann Arten, die eine sehr lange Absenkerwurzel bilden (wie z.B. Medemia argun, Jubaeopsis caffra, Bismarckia nobilis, Sabinaria magnifica). Bei anderen geht das recht schnell. Dazu gehören Beccariophoenix alfredii, Phoenix- und Butia-Arten und noch ein paar andere.
Bei denen mit der sehr langen Absenkerwurzel muss man sehr vorsichtig gießen, denn diese Arten kommen i.d.R. aus eher trockenen Gebieten. Bei zu viel Feuchtigkeit fault die Absenkerwurzel und der Sämling stirbt, bevor er das Licht erblickt.
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Heute habe ich wieder etwas gelernt bei der Anzucht von Palmen aus Samen.
Während die meisten Arten entweder flott gekeimt sind und das "Grün" sprießt oder im krassen Gegensatz noch immer im Keimbeutel schlummern, gibt es bestimmte Arten die auch nach erfolgreicher Keimung Geduld erfordern bis oberirdisch die Pflanze in Erscheinung tritt.
Medemia argun mute ich durchaus noch einige Wochen zu bis oberirdisches Grün erscheint, die bisher sämtliches Wachstum in aktuell bis zu 30 cm tiefe und derbe Senkwurzeln geht.
Eine Überraschung ist Chuniophoenix hainanensis: die Keiming fast aller Samen ging flott innerhalb 1-2 Wochen (Bild 1 von Anfang Mai). Diese habe ich dann einzeln getopft und im Gewächshaus- wie alle anderen Arten - warm und feucht kultiviert. Überall erschien bald das erste Grün, nur bei Chuniophoenix war bis gestern nichts zu sehen. Ich vermutete schon Totalausfall. Nun waren nach 7-8 Wochen bei den ersten Exemplaren die- recht derben -Spitzen zu sehen. Die mittig gesetzten Keimlinge treiben nun aber irgendwo randständig in den Töpfen aus. Die Samen selbst sind schon weich und ausgehöhlt. Aus ihnen wuchs erst eine Art "Nabelschnur" bevor sich in Entfernung die eigentliche Keimachse mit Blatt und Wurzel bildete (Bild 2). Natürlich habe ich das Prinzip auch schon bei anderen gesehen, z.B. Phoenix, aber in derartigem Ausmaß und mit derart langer Austriebsphase ist mir das nicht bekannt gewesen.
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