Forum für winterharte und tropische Palmen, Agaven & Yucca, Bananen, Baumfarne, Palmfarne und andere exotische Pflanzen
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Bei diesem Thema habe ich ein deja-vu. Schon vor über 25 Jahren als ich noch Kakteen gezüchtet habe, wurde dieses Thema in unserem Club heiss diskutiert und ob ihr's glaubt oder nicht, mit dem gleichen Verlauf.
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"Erde ist für das Wachstum nicht zwingend notwendig. An ihrer Stelle kann ein anderes Substrat treten, das die Wurzel festhalten kann."
Karin, bitte nicht nur selektiv zitieren! Wenn man weiterliest, steht in dem Artikel folgendes:
"Die in der Erde entstehenden Mineralstoffe und Spurenelemente werden durch die Wurzel aus dem Boden als freie Ionen selektiv aufgenommen. Unter anderen sind das Phosphor, Kalium, Magnesium und viele Mikronährstoffe wie Schwefel, Eisen, Mangan, Bor, Molybdän, Zink und Kupfer, die unverzichtbar, obwohl nur in minimalen Dosen nötig sind. Genau dieser Faktor macht die Bedeutung der Erde für die Pflanzen so groß."
Um ein geeignetes Substrat auszuwählen, reicht es eben nicht aus, nur darauf zu achten, dass es die Wurzeln halten kann. Dann wären auch - wie von Conny erwähnt - ein Betonklotz und die Baumarkt-Blumenerde geeignet. Dass letztere nicht geeignet ist, ich dachte darüber wären wir uns einig.
Als freie Ionen sind viele der Makro- und Mikronährstoffe eben nur bestimmten pH-Bereichen verfügbar. Vor allem im alkalischen Bereich sind sie nur gebunden in Salzen verfügbar und können von der Pflanze nicht aufgenommen werden. Das sicherzustellen, ist ebenfalls in den meisten Fällen Aufgabe des Substrats.
Pflanzen brauchen Wasser, Nährstoffe, Licht und Wärme zum Wachsen.
Der Vollständigkeit halber sollte man hier ja wohl noch CO2 erwähnen, auch wenn das im Grunde ein Nährstoff ist. Der wird aber im Gegensatz zu allen anderen Nährstoffen nicht über die Wurzeln aufgenommen und muss auch nicht gedüngt werden.
Erde oder jedes andere Substrat dient nur zum Halten der Pflanze!
Und - das behaupte ich auch weiterhin - um die Pflanze in die Lage zu versetzen, Makro- und Mikronährstoffe aufzunehmen. Ohne geeignetes Substrat funktioniert das nämlich nicht. Und das steht auch so auf der verlinkten Seite (siehe obiges Zitat).
Als ich das so zum Anfang der Diskussion geschrieben habe, wurde mir gesagt, daß das so nicht stimmt
Dass das so nicht stimmt, bezieht sich ausschließlich auf das Wort "nur". Das habe ich auch später noch einmal klargestellt. Die Wurzeln zu halten ist selbstverständlich eine Aufgabe des Substrats, aber in aller Regel nicht die einzige.
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diese Mineralstoffe entstehen aber nur in der Freien Natur in der Erde, durch Abfallen von alten Blättern, Laub, was verrottet und dann wieder der Pflanze (Wurzel) zur Verfügung steht. Dieser von mir genannte Artikel bezieht sich auf das Pflanzenwachstum im Allgemeinen, vor allem auf Pflanzen, die in der Natur wachsen.
Im Blumentopf ist das nicht der Fall! Im Blumentopf muß man diese Nährstoffe durch Düngen zufügen!!!!
Ich bleibe dabei - jedes Substrat erfüllt - wenn der Dünger aufgebraucht ist - nur eine Haltefunktion!
Es geht und ging erstmal nur um Pflanzen im Blumentopf. In der Natur wiegesagt erledigt sich die Düngung über die Natur selber (Verrottung von Pflanzenteilen, die durch Regen dann in die Erde eingebracht werden und den Wurzeln zur Verfügung stehen, mal grob gesagt!)
Mit Nährstoffe, Licht, Wärme und Wasser meine ich natürlich bei Licht im allgemeinen auch C02 sowie auch die Sonne. Man könnte auch noch Wind hinzufügen, was für viele Pflanzen für die Bestäubung wichtig ist. Aber soweit wollte ich ja gar nicht gehen. Sondern nur die Grundbedürfnisse einer Pflanze im Allgemeinen nennen.
Wenn Du es so willst, könnte eine Pflanze auch auf einem Betonklotz sich ihre Wurzeln verankern und leben. Das machen viele Pflanzen ja auch, wenn Du mal aufmerksam durch die Stadt gehst. Viele wachsen oben auf alten Dächern bei verlassenen Häusern. Da sprießt dann plötzlich ganz oben ein ganz normaler Baum!
Da hat dann oben jemand fein säuberlich ein Substrat zusammengemischt, was aus vielen verschiedenen Erden (Substraten) besteht, stimmts
Die Wurzeln brauchen nur was zum Festhalten! Alles andere erledigt die Natur (Nährstoffe, Wasser, Licht und Wärme) selber!
Du hast geschrieben weiter oben, daß Du gerne experimentierst mit Pflanzen.
Dann mache ich Dir einen Vorschlag: Nimm eine Palme und topfe sie in ganz normalen feinen Kies ein. Zuerst stelle sie etwas halb- schattig - da man das ja mit allen Palmen nach dem Umtopfen erstmal tun sollte. Dann gieße sie einmal am Tag im Sommer und dünge sie regelmäßig einmal die Woche. Dann kannst Du mir ja mal bescheid geben, wenn die Pflanze eingegangen ist Ich wette mit Dir, daß das nicht passiert!
LG Karin
Beitrag geändert von Karin (05.06.2015 09:12)
Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere Dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Zukunft noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Gautama Siddharta Buddha)
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diese Mineralstoffe entstehen aber nur in der Freien Natur in der Erde, durch Abfallen von alten Blättern, Laub, was verrottet und dann wieder der Pflanze (Wurzel) zur Verfügung steht.
Das nennt man organischen Dünger. In meinem Garten benutze ich z.B. Hörnspäne. Im Topf nehme ich wegen der fehlen Mikroorganismen mineralischen Dünger. Das habe ich alles weiter oben schon mal geschrieben. Am Ende müssen beide Substrate, in der freien Natur wie im Topf, den Pflanzen die entstehenden bzw. zugefügten Makro- und Mikronährstoffe in pflanzenverfügbarer Form vorhalten. Also kein Unterschied!
Dieser von mir genannte Artikel bezieht sich auf das Pflanzenwachstum im Allgemeinen, vor allem auf Pflanzen, die in der Natur wachsen.
OK, dann bezieht sicher der folgende Satz aber auch nur auf Pflanzen in der Natur, oder?
"Erde ist für das Wachstum nicht zwingend notwendig. An ihrer Stelle kann ein anderes Substrat treten, das die Wurzel festhalten kann."
Oder nur der Rest, weil das so besser zu deiner Argumentation passt?
Im Blumentopf ist das nicht der Fall! Im Blumentopf muß man diese Nährstoffe durch Düngen zufügen!!!!
Wo habe ich das bestritten? Natürlich muss ich im Blumentopf düngen. Aber dann kommt das Substrat ins Spiel. Wenn es den Dünger nicht in pflanzenverfügbarer Form speichern kann, kannst du so viel düngen wie du willst, die Pflanze wird verhungern.
Ich bleibe dabei - jedes Substrat erfüllt - wenn der Dünger aufgebraucht ist - nur eine Haltefunktion!
Wenn kein Dünger mehr im Substrat ist, geht die Pflanze über kurz oder lang ohnehin ein. Es spielt dann also keine Rolle mehr, welches Substrat man verwendet. Wenn du dich jedoch entschließt zu düngen, siehe oben.
Wenn Du es so willst, könnte eine Pflanze auch auf einem Betonklotz sich ihre Wurzeln verankern und leben. Das machen viele Pflanzen ja auch, wenn Du mal aufmerksam durch die Stadt gehst.
Wenn du aufmerksam hinschaust, siehst du dort immer auch organisches Material, was sich in irgendwelchen Ritzen festgesetzt hat. Beton kann weder die Feuchtigkeit noch die Nährstoffe speichern, um die Pflanze langfristig am Leben zu erhalten. Was am Ende wiederum für meine Behauptung spricht!
Das vorgeschlagene Experiment funktioniert nur, solange die Pflanze nicht in der vollen Sonne überlebt. Und ich bin mir absolut sicher, dass die gleiche Pflanze in meinem Substrat schneller und mit weniger Gießen wächst, weil ihr Dünger und Feuchtigkeit viel besser zur Verfügung stehen. Ich würde das sogar machen, da ich aber nächste Woche wieder für 3 Wochen auf Reisen bin, kann ich damit im Moment leider nicht dienen.
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