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#1 25.05.2015 17:54

Danny
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Registriert: 19.04.2015
Beiträge: 152

Hydrokultur

Liebe Palmenfreunde,
habt ihr vielleicht schon mal Hydrokultur bei Palmen versucht, die nicht so sehr dafür bekannt sind wie Howea forsteriana, Chamaedorea elegans oder Rhapis excelsa? Wenn ja, würde ich mich über positive Berichte aber auch Meldungen über Fehlschläge freuen. Klappt es z.B. auch mit Arenga engleri oder Bismarckia nobilis?


Viele Grüße aus Teltow

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#2 25.05.2015 18:04

flow
Senior-Mitglied
Registriert: 05.06.2013
Beiträge: 1.116

Re: Hydrokultur

Hallo Danny
Karin ist hier der Hydro-Profi und kultiviert mehrere Palmen schon seit längerem in Hydro. Sie wird sich bestimmt bald melden.
LG Flo


Solothurn, 443 M.ü.M. Zone tD? / 7a?  - Sobre todo aprendan y no olviden que la vida se construye en sueños y se materializa con amor. -

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#3 25.05.2015 20:25

Karin
Senior-Mitglied
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Beiträge: 2.473

Re: Hydrokultur

Hallo Danny,

man kann alle Palmen in Hydro halten. So wie man auch alle anderen Pflanzen in Hydro halten kann. In Hydro wächst alles besser, da keine Erde verschlammt und Luft an die Wurzeln kommt. Hydro ist also nichts anderes, als ein luftigeres Substrat! Ich habe nie eine Palme in Hydro gekauft, sondern alle Palmen in Erde dann in Hydro umgestellt. Überwiegend hat das wunderbar geklappt. Es gab auch mal einige Rückschläge, die aber während des Auswaschens der Wurzeln entstanden sind. Da muß man sehr vorsichtig sein. Alle Erde muß gründlich bis aufs kleinste Stückchen abgewaschen werden,  und die Wurzeln dürfen nicht beschädigt werden.  Wenn sie sich dann in Hydro etabliert hatten, wachsen sie sehr gut darin. Auch Bismarckia kann man in Hydro halten. Ich habe meine Beiden aber in Erde, da sie den Somme über draußen stehen. Da ist Hydro nicht angesagt. Auch Arenga kann den ganzen Sommer draußen stehen, deshalb würde ich diese auch nicht in Hydro topfen. Wenn man sie aber den ganzen Sommer über im Haus stehen hat ist Hydro natürlich auch bei diesen Palmen möglich. Es gibt ja auch viele, die keinen Garten haben und ihre Palmen ganzjährig drinnen kultivieren möchten. Für Innenräume mit ganzjährig warmen Temperaturen (auch im Winter)  gibt es nichts besseres als Hydro.
Ich habe z.B. als ausgesprochene Kalthauspalme eine Phöenix rupicola in Hydro. Auch sie wächst sehr gut in Hydro. Ich bereue es aber, sie damals in Hydro umgestellt zu haben, denn ich hätte sie doch gerne draußen im Sommer gehabt. Aber jetzt ist es zu spät, denn Umstellen von Hydro auf Erde funktioniert leider nicht. Die Palme würde eingehen. Vor kurzem habe ich gerade einen Tuff Areca catechu gekauft für 7 Euro in einem bekannten Supermarkt. Zu Hause habe ich sie vorsichtig geteilt. 3 habe ich in neue Erde (Kokohum) eingetopft und eine habe ich in Hydro gepflanzt.  Die in Hydro ist jetzt wesentlich kräftiger und hat ein größeres Blatt bekommen als die anderen drei, obwohl alle 4 den gleichen Standort haben. LG Karin


Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere Dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Zukunft noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Gautama Siddharta Buddha)

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#4 25.05.2015 20:36

connyhb
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Registriert: 24.09.2013
Beiträge: 1.374

Re: Hydrokultur

Hallo Karin
Du schreibst, dass ein umstellen von Hydro auf Erde nicht geht, ist das nur bei Phoenix der Fall oder meinst Du das generell? Ich habe früher einige Palmen in Hydro gekauft und sie dann in Erde getopft und das wunderbar funktioniert.

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#5 25.05.2015 22:13

Karin
Senior-Mitglied
Registriert: 27.09.2012
Beiträge: 2.473

Re: Hydrokultur

Hallo Conny,
ich meine das für alle Palmen. Ich habe das gelesen vor vielen Jahren in Hydrokultur-Büchern,  daß das nicht mehr geht, da die Palme/Pflanze in Hydro nur Wasserwurzeln ausbildet, mit dem sie nur Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen kann. Ich habe es bei 2-3 Pflanzen ausprobiert vor einigen Jahren. Sie sind vor sich hingekümmert, bis sie irgendwann eingegangen sind. Als "gutes Gedeihen" konnte ich es nicht bezeichnen. Es ist jedenfalls sehr schwierig, es dann in Erde wieder hinzubekommen. Von Erde in Hydro geht ganz problemlos, wenn man wirklich vorsichtig alle Erde abspült, weil diese dann die Ursache für Pilze und Bakterien sein können. Als ich vor 45 Jahren mit Hydro angefangen habe, habe ich vorher natürlich diverse Hydrokulturbücher gelesen, die man so auftreiben konnte. Man muß erstmal das Wirkprinzip von Hydro verstehen lernen, warum was so ist.
Wenn das bei Dir mal bei einer Pflanze gut ging, war es Glück - im Allgemeinen aber sehr schwierig und problematisch. Ich würde es nicht noch mal probieren wollen, zumal es ja überwiegend Palmen/Pflanzen in Erde gibt als in Hydro. Denn die Palmen, die es in Hydro gibt, gibt es mit Sicherheit auch in Erde. Da kann man doch gleich die in Erde kaufen. Anders herum ist es aber weitaus schwieriger solche Pflanzen zu finden. Außer die 3 obligatorischen Palmenarten  in Hydro gibt es keine weiteren! (außer bei mir zu Hause lol
LG Karin


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#6 26.05.2015 06:27

annali
Mitglied
Registriert: 15.10.2012
Beiträge: 207

Re: Hydrokultur

Hallöli
Also, ich habe durchaus gute Erfahrungen mit Hygro gemacht, geht auch wunderbar mit Kakteen. Im Moment besitze ich noch zwei "echte" Hygropalme, draußen, und zwei in Seramis. Meine Innenhygro haben sich leider inzwischen alle aus Altersgründen verabschiedet, bei Neuzugängen würde ich wieder Hygro in Erwägung ziehen. Zu meinen Außenexperimenten:
1. eine Phönix und 2. eine Washi in Hygro, sie wachen seit 25+ Jahren so, habe dafür geschlossene Riesentöpfe in ca. 15 cm Höhe seitlich angebohrt (3x) und die Palmen da hineingepflanzt. Die Wasserstandsanzeiger sind inzwischen hinüber, gegossen wird nach Gefühl, durch seitliches Kippen kann man überschüssiges Wasser abfließen lassen, gedüngt wird mit Palmendünger von PPP, einzig bei der Überwinterung muß man auf höhere Temperaturen achten als bei vergleichbaren Palmen in Erde
3. und 4. zwei Zwergpalmen in Seramis, sie sind nicht ganz so alt, wie die beiden anderen, aber auch schon über 20. Sie stehen in größeren Töpfen mit Untersetzern und werden behandelt wie andere Pflanzen in Erde, müssen nur öfter aufgerichtet werden, wegen des geringen Gewichtes sad
Liebe Grüße
Annali

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#7 26.05.2015 08:12

Karin
Senior-Mitglied
Registriert: 27.09.2012
Beiträge: 2.473

Re: Hydrokultur

Hallo Annali,
es heißt richtig Hydrokultur und nicht Hygrokultur.
Als Hydrokultur bezeichnet man nur das Verfahren, wenn die Pflanze in einem Topf mit Granulat (welcher Art auch immer, es dient nur zum Festhalten in dem Topf, damit die Pflanze nicht umfällt) gesetzt wird und anschließend in einen geschlossenen Übertopf gestellt wird, der zu einem Drittel mit Wasser gefüllt ist. Hinzu kommt noch ein Wasserstandsanzeiger zur Überprüfung des Wasserstandes in dem Topf.

Wenn man dieses Verfahren im Freien anwenden würde, würde der Topf ständig bei Regen bis zum oberen Rand mit Wasser volllaufen. Außerdem sind die Nachttemperaturen in unseren Breiten (im Sommer selten mal nachts über 10 Grad) viel zu niedrig. Das verträgt die Pflanze auf Dauer nicht - hier speziell die Wurzeln  - nicht! Im Hochsommer kann man allerdings auch den Hydropflanzen auf einer überdachten Terrasse einen Freilandaufenthalt gönnen. Besonders förderlich für die Gesundheit der Pflanzen ist das ständige rein- und rausstellen der Pflanzen allerdings nicht (wegen der ständig zu niedrigen Nachttemperaturen!)

Die Pflanzen müssen ständig mit den Wurzeln im Wasser stehen, aus dem sie auch ihre Nährstoffe beziehen.
Alle andere ist keine Hydrokultur!

Du schreibst gedüngt wird mit Palmendünger von PPP. Dieser Dünger ist für Hydrokultur nicht geeignet. Wenn die Pflanze im Wasser steht, kann sie diesen Dünger überhaupt nicht aufnehmen. Er ist sozusagen sinnlos! Die Pflanzen in Hydro bilden nur Wasserwurzeln aus. Diese können somit die Nährstoffe (speziellen Hydrodünger) aufnehmen.
Seramis-Kultur ist wieder ganz was anderes. Darin werden die Pflanzen mit Erde gepflanzt. Der Topf ist geschlossen ohne Abzug, aber ebenfalls mit einem Feuchtigkeitsanzeiger, der anzeigt, wenn wieder gegossen werden muß.

Man kann aber auch alles durcheinander bringen, entspricht aber dann nicht mehr der klassischen Hydro-Kultur!
Verabschiedet hat sich "aus Altersgründen" noch nicht eine Palme bei mir. Die älteste in Hydro stehende ist ca. 25 Jahre alt. Diese steht auch seit 25 Jahren im selben Topf, da eben nur Wasserwurzeln ausgebildet werden. Die Pflanze muß nicht nach Wasser und Nährstoffen suchen. Diese stehen ja immer zur Verfügung im geschlossenen Topf! Die Hydro-Kultur ist ein sehr einfaches und preiswertes Verfahren über zig Jahre. Allein die Anschaffungskosten sind sehr hoch - aber dann ist alles sehr entspannt. Die Pflanzen danken es einem mit Gesundheit und gutem Aussehen.

LG Karin


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#8 26.05.2015 13:17

connyhb
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Registriert: 24.09.2013
Beiträge: 1.374

Re: Hydrokultur

Hallo Karin
Danke für die Antwort. Ich habe damals vor ca 8 Jahren Chamaedorea elegans, Ch. metallica und Dypsis lutescens von Hydro auf Erde umgestellt und Glück oder nicht, sie haben alle überlebt. Die Chamaedorea metallica habe ich heute noch und die blüht jedes Jahr.

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#9 26.05.2015 16:29

Karin
Senior-Mitglied
Registriert: 27.09.2012
Beiträge: 2.473

Re: Hydrokultur

Hallo Conny,

herzlichen Glückwunsch, da freue ich mich mit Dir! Ausnahmen bestätigen die Regel! big_smile
Die anderen beiden sind demnach eingegangen, oder?
LG Karin


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#10 26.05.2015 17:51

flow
Senior-Mitglied
Registriert: 05.06.2013
Beiträge: 1.116

Re: Hydrokultur

Hallo Karin
Ich frage mich, ob das tatsächlich mit allen Palmen klappt. Lytocaryum insigne braucht ja z.B. extrem gute Durchlüftung des Substrats, ( ich benutze überhaupt keinen Humus oder so, nur Seramis, Pinienrinde und ein bisschen Perlit). Ob die dann auch "Wasser-"wurzeln bilden würde? Meine werde ich aber wohl eh nicht riskieren.

LG Flo


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#11 26.05.2015 18:23

Karin
Senior-Mitglied
Registriert: 27.09.2012
Beiträge: 2.473

Re: Hydrokultur

Hallo flo,
es klappt mit allen Palmen sowie auch mit allen anderen Pflanzen. Hydrokultur ist eigentlich die älteste Form der Pflanzenhaltung bzw. des Pflanzenwachstums und auch die natürlichste. Gaaaaaanz gaaaanz früher gab es auf der Erde nur Lava und Wasser, Sonne und Regen. Die Pflanzen wurzelten auf diesem Gestein und suchten nach Wasser und Nährstoffen.  Erde im heutigen Sinne gab es nicht.
Eine Pflanze braucht nur Wasser, Nährstoffe, Licht und Wärme. Das Substrat (sprich die Erde oder Tonkügelchen) dienen nur dem Festhalten im Topf, damit die Pflanze nicht umfällt. Erde ist vollkommen ungeeignet für die Haltung von Pflanzen zu Hause. Da sie verschlammt, sich verdichtet, verkalkt und jede Menge Raum für Bakterien und Pilze bietet. Erdekultur ist meines Erachtens nur für Gartenpflanzen sinnvoll bzw. für Pflanzen/Palmen, die den Sommer über draußen und im Winter kalt überwintert werden.
Ein Hemmnis für Hydrokultur ist einzig und allein zu wenig Licht in den Innenräumen und zu kalte Temperaturen im Haus. Das ist aber auch nicht förderlich bei Erdehaltung in Innenräumen. Ich spreche aber wiegesagt hier von tropischen Palmen und tropischen Pflanzen!

Deine Frage habe ich jetzt nicht so richtig verstanden. Diese Palme steht doch nicht im Wasser, oder? Also kann sie auch keine Wasserwurzeln ausbilden! Sie steht in einem Substrat und wird nur ab und an gegossen. Hier erfüllt dieses Substrat den Zweck der Erde. Es ist tausendmal besser als Erde. Je durchlässiger und luftiger  das Substrat umso besser für die Pflanze. Es geht hier darum, daß genügend Sauerstoff an die Wurzeln kommt. Es ist aber keine Hydrokultur!

Du mußt sie jetzt auch nicht in Hydro umstellen. Wenn sie ein luftiges und durchlässiges Substrat hat ist es doch ok. Es geht einzig und allein darum! Die alte, überall erhältliche Blumenerde hat ausgedient und ist nur für Freilandpflanzen zu empfehlen. Auch hier bei PPP gibt es nur noch sehr grobkörniges luftiges Substrat, was einen ungehinderten Wasserablauf gewährleistet. Das alles nähert sich immer mehr der Grundform der Hydrokultur an - Eindeutig! Früher - kann ich mich erinnern - wurden die Palmen in einem sehr festen Lehmbatzen geliefert. Heute stehen sie in durchlässigem Kies-Ton-Bimskiesgemisch. Warum wohl? wink  LG Karin


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#12 26.05.2015 18:24

Barbara
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Ort: mittlerer Bodensee tD
Registriert: 25.07.2013
Beiträge: 1.145

Re: Hydrokultur

Hallöchen,

ich würde mal sagen, der Erfolg der Umstellung hängt auch von der Größe der Pflanze ab. Ab einer bestimmten Größe schafft man es sowieso nicht mehr, alle alte Erde aus den Wurzeln zu entfernen. Und wenn die Pflanzen noch klein sind, dann muss man die Umstellung langsam angehen, in dem man z.B. noch ab und zu den Blähton befeuchtet und nicht nur den Wasserstand nachfüllt ...

lg Barbara

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#13 26.05.2015 18:55

Karin
Senior-Mitglied
Registriert: 27.09.2012
Beiträge: 2.473

Re: Hydrokultur

Hallo Barbara, da muß ich Dir leider widersprechen smile
Es geht am besten mit großen, schon etablierten Palmen! So ab 20-30 cm aufwärts.
Bei den sehr kleinen hatte ich eher Verluste beim Umstellen. Aber ein Grund dafür war auch, daß ich dann nicht bei allen eine Plastiktüte darüber gestülpt habe. Das sollte man tun, um der Pflanze eine tropische Umgebung zu schaffen. Dann gelingt die Umstellung besser. Auch bei den großen Pflanzen, die ich auf Hydro umgestellt habe, kommt erstmal ein großer Müllbeutel drüber. Das ist nichts anderes als ein Gewächshausklima! Wenn man dann sieht, daß ein Wachstum zu verzeichnen ist unter der "Haube" , kommt die "Tüte" wieder ab big_smile
Das Ausspülen der Wurzeln ist zwar aufwändig bei den Großen aber durchaus zu bewerkstelligen. Es bedarf wirklich akribischer Sorgfalt, aber mir hat es immer Spaß gemacht. Ich habe jedes einzelne Teilchen entfernt und wahrscheinlich Unmengen an Wasser verbraucht big_smile . Die Großen sind alle problemlos weitergewachsen danach. Das hat mich immer angespornt, es auch mit den ausgefallendsten Arten zu probieren. Ich habe heute erst wieder eine Rhapis multifidia von meiner Tochter bekommen. Sie ist ca. 150 cm groß und  sieht sehr schlecht aus, aber ich werde sie wieder zum neuen Leben erwecken. Morgen gehts ihr an den Kragen und ihre Wurzeln werden ausgewaschen!  lol

Hinzufügen möchte ich allerdings auch, daß ich niemals an meinen Heizkosten spare. Es ist immer warm im Haus. Hatte ich aber auch schon mal geschrieben! Temperaturen unter 20 Grad sind bei Hydro nicht so toll!
Das ist auch wichtig, weil bei kälteren Temperaturen und gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit Schimmel entsteht. Je wärmer die Luft, umsomehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Ansonsten setzt sich alles an den kältesten Orten im Raum ab. An den Fensterscheiben oder an den Wänden. Also immere schön heizen im Winter! lol
LG Karin

Beitrag geändert von Karin (26.05.2015 18:56)


Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere Dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Zukunft noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Gautama Siddharta Buddha)

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#14 26.05.2015 20:31

Salzburger
Mitglied
Registriert: 09.05.2015
Beiträge: 450

Re: Hydrokultur

Das sehe ich ähnlich mit der Gewächshaus-Simulation. Ich empfehle auch noch die Hydropflanzen von Zeit zu Zeit unter die lauwarme Dusche bei leichtem Strahl zu stellen. Das ist mit Erdpflanzen nicht möglich. Den Blähton habe ich mit der Brause fest durchgespült und da kamen dann auch kleinere Wurzelreste zum Vorschein, die im Wasser faulen würden.

Das mit der Wärme sehe ich auch so, dass Hydrokultur und Kälte im Winter nicht so gut sind und deswegen kam ich mit Palmen nicht so gut zurecht und mit Kakteen gar nicht, warm und wenig Licht im Winter hat bei mir mit Palmen nicht gepasst, die verschiedenen Dracaena kamen damit besser zurecht. Es hat eben jeder eine andere Situation.


Zone tF

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#15 26.05.2015 22:18

Danny
Mitglied
Registriert: 19.04.2015
Beiträge: 152

Re: Hydrokultur

Ich danke Euch für die Infos! Das klingt ja recht vielversprechend. Ich werde es mit einem Arenga-Sämling auf jeden Fall probieren, und auch eine meiner Adonidia merrillii einen Hydrotopf spendieren. Die Bismarckia lass ich dann aber lieber in Erde, weil sie im Sommer raus soll wenn sie größer ist. Ich bin gespannt, wie unterschiedlich sich die Pflanzen entwickeln werden.


Viele Grüße aus Teltow

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#16 27.05.2015 03:26

connyhb
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Registriert: 24.09.2013
Beiträge: 1.374

Re: Hydrokultur

Hallo Karin
Nein, die anderen beiden leben auch noch, die Dypsis bei unserem Nachbarn und die ist ein rechter Brocken geworden und die elegans steht in einem Büro und blüht ebenfalls regelmässig. Vielleicht war es wirklich nur die Ausnahmen der Regel.

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#17 28.05.2015 12:53

TrollMan
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Re: Hydrokultur

Hallo,

eine ähnliche Methode, die ich bei allen möglichen Palmen erfolgreich anwende, ist das Lechuza-Bewässerungssystem, was ein Zwischending zwischen Erd- und Hydrokultur darstellt. Bei mir ist bisher keine einzige Palme, egal ob groß oder klein, in den Lechuza-Töpfen eingegangen, ganz im Gegenteil, sie wachsen um so besser. Auch ich wasche vorsichtig bei der Umstellung sämtliche Erdteile (soweit möglich) aus den Wurzeln (obwohl das nicht notwendig wäre) und stelle die Pflanzen aber nur in das mineralische Lechuza-Substrat. Man kann auch Erde verwendenm, aber ich schwöre auf das Substrat. Auch hier hat man einen Wasserstandsanzeiger und die Wurzeln wachsen so tief, wie sie zur Wasseraufnahme brauchen. Einige Palmen haben ihre Wurzeln direkt im Wasser stehend ausgebildet, andere nicht.

Es überwintern bei mir auch Palmen in Lechuza im Wintergarten, wo es im Winter darin schon mal bis zu 3°C runtergehen kann und es gibt keine Probleme mit Schimmel etc. Wohl ein kleiner Vorteil gegenüber reiner Hydrokultur, wie Karim schreibt.

Man kann auch mal 4 Wochen in den Urlaub fahren, ohne Angst haben zu müssen, dass die Pflanzen vertrocknen. Noch ein Vorteil: Man kann Stöpsel aus dem Boden entfernen, damit, wenn die Pflanzen in Lechuza-Töpfen draußen stehen, bei Regen nicht zu voll laufen. D.h. man aktiviert somit einen Überlauf.

Wermutstropfen: Die Lechuza-Töpfe sind ziemlich teuer, lohnen sich meiner Meinung nach aber. Ich nehme nichts anderes mehr. Keine Angst, ich werde von Lechuza für die positive Meinung nicht gesponsert wink , nein, ich schreibe das aus rein persönlicher Überzeugung.


Ciao Falko

Beitrag geändert von TrollMan (28.05.2015 13:10)

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#18 28.05.2015 13:19

flow
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Registriert: 05.06.2013
Beiträge: 1.116

Re: Hydrokultur

Hallo Falko
Sieht interessant aus, das wäre für mich auch mal eine Option.
LG Flo


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#19 28.05.2015 13:34

TrollMan
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Ort: Landkreis Ebersberg
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Re: Hydrokultur

Ich kann's wirklich nur wärmstens empfehlen. Als ich letztens bei PPP war, hatten die auch eine Palme von jemanden zurück genommen, die zu groß geworden war und in Lechuza stand und wahnsinnig gut gewachsen ist. War für die Herren dort auch eine neue, positive Erfahrung.

Inzwischen gedeihen bei mir 12 verschiedene Palmen und 6 Orchideen von meiner Frau erfolgreich in Lechuza.

Beitrag geändert von TrollMan (28.05.2015 14:10)

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#20 30.05.2015 19:48

Karin
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Beiträge: 2.473

Re: Hydrokultur

Hallo Falko,

so wie Du das beschreibst, wie Du vorgegangen bist,  ist es nichts anderes als Hydro!
Der Vorteil bei Lechuza ist, daß man den Topf auch in den Garten stellen kann, indem das Wasser bei Regen ablaufen kann. Ich kenne Lechuza, ist mir aber zu teuer. Hier wurde einfach Hydro "neu erfunden" zum Doppelt- und Dreifachen Preis. Das mineralische Substrat bedeutet, daß das Düngen für eine längere Zeit entfällt, weil die Pflanze ihre Nährstoffe aus dem mineralischen Substrat nimmt. Bei Hydro ziehen die Wurzeln die Nährstoffe aus der Wasser-Nährstofflösung und das Tongranulat  dient lediglich als Haltematerial. LG Karin


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#21 01.06.2015 08:29

TrollMan
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Re: Hydrokultur

Hi Karin,

ja, es ist ähnlich zum klassischen Hydro. Der Unterschied ist nur, dass der Wasserstand viel, viel niedriger ist als bei Hydro, da bei einer Substrathöhe von 25 cm vielleicht nur 5 cm im Maximum und 1 cm beim Minimum davon im Wasser steht. Manche wasserliebende Palmen bzw. Tiefwurzler (z.B. meine Dreieckspalme) haben ihre Wurzeln wie in Hydro weit bis ins Wasser ausgeprägt, die meisten aber nicht. Da man auch Erde verwenden kann und nur die kleine mitgelieferte Menge von Substrat benutzen kann, ist es kein 100%-iges Hydro sondern eher ein Zwischending, was sich an Hydro orientiert. Das Substrat dient hier nicht nur zum Halten der Pflanze / Palme, sondern saugt auch das Wasser an und transportiert es bis zu einem gewissen Grad nach oben, deshalb kann man auch Erde oder das organische Substrat von Lechuza nehmen, ohne das hier etwas schimmelt, wenn man nicht nur mineralisches Substrat einsetzen möchte.

Ja, teuer ist das wirklich, aber da ich gute Erfahrungen (wie du mit klassischem Hydro, was natürlich viel preiswerter ist) gemacht habe und davon total begeistert bin, werde ich nach und nach weitere Pflanzen / Palmen an dieses System gewöhnen und halten.  wink

LG Falko

Beitrag geändert von TrollMan (01.06.2015 08:35)

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