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#1 18.09.2013 09:24

Karin
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Beiträge: 2.476

Latania lontaroides

Hallo,
In "winterharte Palmen" schrieb Thomas, daß seine Sabal minor 20 Jahre alt ist.
Ich möchte mal hier meine Latania lontaroides zeigen, sie ist 23 Jahre alt. Ich habe sie selbst aus Samen gezogen.
Sie bildet schon einen kleinen Stamm. Gruß KarinPalmen-im-Garten-062.jpeg
und hier nochmal der kleine Stamm:Palmen-im-Garten-063.jpeg


Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere Dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Zukunft noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Gautama Siddharta Buddha)

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#2 19.09.2013 22:48

Alcibiades
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Beiträge: 310

Re: Latania lontaroides

Hallo Karin,


Glückwunsch. Versuche auch gerade Latanias aus Samen zu ziehen.

Wie tief ist denn der Topf? Kannst du vielleicht mal kurz was zu deinen Erfrahrungen mit Hydrokultur sagen. Ab wann stellst du auf Hydro um? Gleich nach dem Pikieren?



LG, Jakob

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#3 19.09.2013 23:52

Claus/Willich
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Ort: Willich
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Re: Latania lontaroides

Hallo Karin,

habe auch zwei L. lontaroides, die allerdings vom Frühjahr bis in den Herbst draußen stehen. Dieses Jahr habe ich es allerdings übertrieben, so dass sie durch das kalte Frühjahr noch was auf die Mütze bekommen haben und dadurch starke Blattschäden hatten. Haben sich aber inzwischen wieder erholt und schieben neue intensiv rote Blätter - muss mal ein aktuelles Foto machen.
Hier mal ein älteres:
P6201126%20Kopie.jpg

Grüße
Claus


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#4 20.09.2013 07:22

Karin
Senior-Mitglied
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Re: Latania lontaroides

Hallo Claus/Willich,

sehr schön!
Dann wird meine wohl eine loddigesii sein! Die war noch nie so rot. Den Samen habe ich als lontaroides gekauft.
Oder die intensive Rotfärbung kommt von dem sommerlichen Freiluftaufenthalt? Gruß Karin


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#5 20.09.2013 13:08

Barbara
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Re: Latania lontaroides

Hallo Claus,

die ist ja super! Ich dachte, die hätten nur so rote Blattränder. Aber nein, ... ich bin begeistert und schon wieder wurde ein Wunsch geweckt!  big_smile

Grüße Barbara

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#6 20.09.2013 13:33

Claus/Willich
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Ort: Willich
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Re: Latania lontaroides

Hallo Karin,

tja, wäre interessant zu sehen, ob die Färbung eher mit der Sonnenbestrahlung im Freien zu tun hat, oder ob es am Alter liegt, da sie ja später eher graugrüne Blätter bekommt. Allerdings, wenn du sagst, dass deine nie eine rote Färbung hatte, wirds wohl eher am Licht liegen.
Ich muss mal aktuelle Bilder machen, denn momentan sind die neu geschobenen Blätter bei beiden L. lontaroides bei mir dunkelrot. Könnte aber auch eine Stressfärbung sein, denn wie gesagt hatte ich die beide zu früh rausgestellt und die haben sogar noch eine Nacht Frost abbekommen und dadurch alle Blätter verloren. Sie sind deshalb momentan ein wenig nackig ;-). Die eine hat nur ein Blatt, die andere inzwischen wieder drei.

@Barbara
Kann ich sehr empfehlen. Indoor absolut pflegeleicht, outdoor ebenfalls - nur zu kalt sollte es nicht werden. So bei etwa +5°C als Minimum sollte wirklich Schluss sein, 10°C sind sicher besser, dann sollte man sie wirklich ins warme Wohnzimer holen.


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#7 20.09.2013 14:32

Karin
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Beiträge: 2.476

Re: Latania lontaroides

Hallo Claus,

Tobias hat mal geschrieben, daß lontaroides sehr selten sind und daß die meisten, die angeboten werden, loddigesii  sind. Vielleicht habe ich ja mal das Glück, Samen von lontaroides zu bekommen.
Da ich fast alles in Hydro habe, kann man die auch nicht rausstellen im Sommer, außer auf einer überdachten Terrasse vor Regen geschützt. Außerdem sollte das  Wasser im Hyrogefäß  nicht unter 18 Grad sinken, das mögen die Wurzeln nicht. Da  die Sommer nachts nicht gerade "mollig warm" sind bei uns, entfällt das somit. Gruß Karin

Beitrag geändert von Karin (20.09.2013 14:33)


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#8 20.09.2013 15:17

Karin
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Re: Latania lontaroides

Hallo Jakob,

der Topf ist 20 cm tief und 17 cm breit. In diesem Topf steht sie schon Jahre!
In Hydro wachsen die Wurzeln nicht so stark wie in Erde. Sie müssen ja auch nicht nach Nährstoffen suchen, da diese in  nur wenigen cm in Überfülle vorhanden sind. Es werden in Hydro nur viele kleine Nebenwurzeln ausgebildet und überhaupt keine Pfahlwurzeln. Deshalb können die Pflanzen über Jahre in ein und demselben Topf stehen. Ich habe ja schon mal über die Livistona rotundifolia geschrieben. Die steht seit sehr vielen Jahren in einem Topf, der 17 cm hoch und 22 cm breit ist. Die Pflanze hat im Moment 13 sehr große Wedel und der 14 treibt schon. Sie wächst sehr schnell!
Aber zurück zur Latania. Die habe ich damals gleich nach dem Keimen (es war wohl schon ein halm vorhanden) in Hydro gesetzt. Der Standort sollte ganzjährig immer warm sein. Die Pflanzen mögen keine Temperaturen im Wurzelbereich (also im Wasser) unter 18 Grad. Das bedeutet, daß sie ganzjährig drinnen bleiben müssen.
Ich habe aber auch die meisten Palmen, die ich habe, von Erde in Hydro gesetzt. Das funktioniert auch einwandfrei, wenn man beim Ausspülen der Erde gewissenhaft vorgeht und keine Wurzeln beschädigt.
Hier mal eine vor kurzem aus Samen angezogene Mauritia flexuosa. Sie hat noch kein Blatt aber schon viele Wurzeln. Blumen-039.jpeg
und hier noch die schon vorhandenen Wurzeln:Blumen-040.jpeg

Man sollte sich ein Buch über Hydropraxis zulegen. Da werden alle Grundregeln geau erklärt. Wenn Du noch Fragen hast, ich beantworte sie gern!

Hier mal noch die Mauritia flexuosa in Erde. Die ist aber auch schon etwas älter, wie die in Hydro:Blumen-038.jpeg

Beitrag geändert von Karin (20.09.2013 18:10)


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#9 21.09.2013 00:47

Claus/Willich
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Re: Latania lontaroides

Hallo,

habe vorhin, leider bei sehr trübem Wetter, mal aktuelle Fotos meiner beiden Lontaroides gemacht. Wie ihr seht stehen sie bei mir noch draußen. Ich hole sie erst rein wenn Frost angesagt wird, oder die Nachttemperaturen regelmäßig unter +5°C sinken. Bis jetzt haben sie das gut weggesteckt, nur Frost mögen sie überhaupt nicht, da gibts sofort schwere Schäden.
Bin ein absoluter Gartenmensch und freue mich über jeden Tag den man noch im Garten verbringen kann. Manche Pälmchen müssen darunter leiden, denn auch sie müssen deshalb recht lange draußen bleiben... cool
DSC_0555.jpg DSC_0556.jpg

Grüße
Claus


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#10 21.09.2013 07:18

Karin
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Re: Latania lontaroides

Hallo Claus,

so geht es mir auch. smile Ich bin auch jede freie Minute im Garten.Aber dennoch bleiben die Zimmerpalmen zu Hause. Was nützt es mir, wenn ich sie quäle und ihr nur ein Blatt gönne wink
Diese Palme kommt von den Mascarenen. Das bedeutet Reunion, Rodriguez, Mauritius. Dort sind niemals +5 Grad auch nicht annähernd. Unter +15 Grad sollte  sie ins Haus. Alles andere ist Stress für die Palme.

Bei RPS steht, daß alle drei Arten sehr kälteempfindlich sind! Wenn sie nicht ihre optimale "Wohlfühltemperatur" haben, wachsen sie sehr langsam. Ab 30 Grad gehts aber sehr schnell mit dem Wachstum.

Gruß Karin

Beitrag geändert von Karin (21.09.2013 08:09)


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#11 21.09.2013 09:00

Karin
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Re: Latania lontaroides

Hallo Claus,

das mit dem sehr starken Rot Deiner Palme läßt mir keine Ruhe! Bist du Dir sicher, daß es eine Latania ist?
Ich kenne ein solch starkes Rot eigentlich nur von Livistona mariae bzw. Livistona rigida. Livistona und Latania sehen sich  ähnlich. Eigentlich dürfte zumindestens die große "Latania" mit dem Stamm schon gar nicht mehr solche knall roten Blätter hervorbringen. Vielleicht meldet sich Tobias mal dazu. Mich würde seine Meinung sehr interessieren. Gruß Karin

Beitrag geändert von Karin (21.09.2013 09:01)


Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere Dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Zukunft noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Gautama Siddharta Buddha)

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#12 21.09.2013 15:43

Barbara
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Re: Latania lontaroides

Ja, genau, sach mal! Nicht, dass ich noch die falsche Palme bestelle!  wink

Latania lontaroides - Samen gibt es bei rps im Moment auf alle Fälle nicht. Und wenn die so kälteempfindlich sein sollen ... besonders gestresst sehen die Pflanzen meiner Meinung nach nicht aus!

liebe Grüße Barbara

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#13 21.09.2013 21:13

Karin
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Re: Latania lontaroides

Hallo Barbara, hallo Claus

Latania lontaroides gibt es im Moment bei PPP für 14,90 in der Größe 20-30 cm zu kaufen.
Dort steht, daß die lontaroides rote Blattränder und rote Stiehle hat. Aber daß die ganze Pflanze knallrot ist, davon steht da nix. Deshalb wundert mich diese sehr intensive rote Blattfarbe. Gruß Karin


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#14 22.09.2013 02:06

Claus/Willich
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Re: Latania lontaroides

Hallo Karin,

hihi, na, du machst dir ja Sorgen um meine Pälmkes...;-) Finde ich aber wirklich erfeulich und lieb. Außerdem mag ich Kritik, denn die regt dazu an eigene Standpunkte zu überdenken, was ich in diesem Fall gerade getan habe und noch tue! 

Ich kann dich beruhigen, ich denke den beiden geht es eigentlich gar nicht mal so schlecht wie du es meinst und darstellst.
Pflanzenpflege ist immer auch in gewissem Maße eine Frage der eigenen Philosophie. Und meine Philosophie ist sicher eine andere als deine - wobei das keine Bewertung meinerseits sein soll welche nun besser oder schlechter ist, sondern unsere Philosophien sind halt einfach nur unterschiedlich.
Ich persönlich betrachte die jeweiligen Palmen nicht nur als hübsches Anschauungsobjekt im Garten oder Wohnzimmer, sondern mich interessiert was man einer Palme zumuten kann und was nicht. Um dies herauszufinden gehe ich auch schon mal an Grenzen - manchmal geht es schief, manchmal kommen dabei sehr interessante und oft auch völlig unerwartete und von der bekannten Literatur abweichende Ergebnisse an den Tag.Das bringt mir ne Menge Spaß an diesem Hobby - auch wenn ich deshalb von Zeit zu Zeit als Pflanzenquäler tituliert werde. ;-)

Ja klar, ich weiß wo die Latania zuhause ist und wie das Klima dort ist - diese Bedingungen können wir ihr hier sowieso unter normalen Umständen nicht bieten, es sei denn wir fahren Technik auf, die für Otto-Normal-Verbraucher unerschwinglich ist und die wohl auch den als vernünftig akzeptablen Aufwand erheblich übersteigen würde.

Nun mal zu deiner Kritik im Einzelnen...
"Was nützt es mir, wenn ich sie quäle und ihr nur ein Blatt gönne"

Ja, dass dies passiert ist ist unerfreulich und war auch nicht beabsichtigt, sondern ist einfach durch meine Unachtsamkeit passiert.Also ganz klar mein Fehler! Ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass es hier im Frühjahr so kalt werden kann wie es dieses Jahr passiert ist. Das ganze Frühjahr war viel zu kalt, aber insbesondere Ende April (vom 28-30.4) hatten wir hier nachts Lufttemperaturen von 1-1,5°C und dabei natürlich Bodenfrost und davon sind diese noch relativ kleinen Palmen natürlich dann besonders betroffen. Selbst Ende Mai snk die Lufttemperatur in 2m Höhe noch auf nur 2,3°C. Das wird wohl für den Blattverlust verantwortlich gewesen sein.
Du schreibst Temperaturen unter +15°C bedeuten Stress für diese Palme, weil Latania laut RPS sehr kälteempfindlich sei. Na ja, genau das ist es ja was ich herausfinden will. Meine bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Temperaturen bis +5°C problemlos weggesteckt werden. Unter +5°C sieht man der Latania an, dass sie in Stress gerät, die Blätter werden schlaff und hängen recht stark durch. Frost verträgt sie nicht im Geringsten, dieser führt sofort zu schwersten Blattschäden - aber wie man sieht, überlebt selbst eine juvenile Latania solche Ereignisse ohne langfristige Schäden. Beide Latanias haben überlebt und bilden fleißig neue Blätter. Ist doch ein tolles Ergebnis und interessant zu wissen, oder?

Stress! Ja, ein furchtbares Wort - zumindest wenn man das Wort in Relation zu dem bei Menschen verwendeten Sinn des Begriffs verwendet. Sollte man aber eigentlich nicht tun, denn Stress bedeutet bei Pflanzen etwas anderes, wenn man es mal emotionslos so anwendet wie der Begriff in der Pflanzenphysiologie definiert ist. Demnach gilt eine Pflanze als gestresst, wenn ein Zustand eintritt, der zur Reduktion des Wachstums oder zur Beeinträchtigung der Reproduktionsfähigkeit führt. Dies kann durch viele Einflüsse (Trockenheit, Hitze, Kälte,Nährstoffmangel, Lichtmangel u.v.m.) ausgelöst werden, da Pflanzen ja nunmal an einen festen Standort gebunden sind und nicht fliehen können. Stress bedeutet nun für die Pflanze zunächst mal eine Destabilisierung des vorher gesunden Zustands, führt dann durch verschiedene pflanzliche Reaktionen zu einer Normalisierung und anschließend oft sogar zu einer Resistenzsteigerung, z.B. durch Anpassung. Klar, das funktioniert nur bis zu einer gewissen Grenze. Wird die Anpassungs-, Akklimatisierungs- oder Regenerationsfähigkeit der Pflanze überschritten, führt dies zur Schädigung oder sogar zum Tod der Pflanze (Larcher, 2001).

So, und nun kann man sich natürlich fragen, was die Latania denn eigentlich mehr stresst, ein einmaliges Frostereignis, welches zum Blattverlust führt, von dem sich die Palme aber erholt und anschließend ordentlich weiter wächst, oder z.B. deine dauerhafte Indoorhaltung unter ärmlichen Lichtbedingungen, so dass die Palme in 23 Jahren gerade mal die Größe einer unter normalen Umständen 4-5 jährigen Latania erreicht? Verstehe mich nicht falsch! Das soll deine Haltung nicht kritisieren, denn deine Methode funktioniert ja in so weit, dass die Palme noch lebt und offensichtlich dabei deinen optischen Ansprüchen genügt.
Ich will damit nur sagen, dass deine Haltung per Definition offensichtlich einen weit größeren Stressfaktor bedeutet, denn ganz offensichtlich ist das Wachstum deiner Latania erheblich eingeschränkt (siehe oben Definition Stress in der Pflanzenphysiologie).
Man könnte sogar nun behaupten oder zumindest diskutieren, ob denn die für Pflanzen untypische Haltung in Hydrokultur nicht sogar auch ein Stressfaktor für die Pflanze ist?  M.E. treffen auch hier alle Parameter der Definition Stress zu. Zunächst führt die Hydrokulturhaltung dazu, dass das normale Wurzelsystem der Pflanze abstirbt ("Destabilisierung"). Sie reagiert damit durch Umbildung des Wurzelsystems und erreicht dadurch wieder die "Normalisierung". Nun hat sie "gelernt" mit diesem Substratproblem umzugehen und bildet fortan Wurzeln, die mit der Hydrokultur zurecht kommen ("Resistenzsteigerung"). Wie du siehst, istauch das eine Form des Stresses - aber eben deutlich im positiven Sinn.

Ach ja, ja, ich bin sicher, dass es sich bei meinen zwei Palmen (die übrigens aus zwei verschiedenen Quellen stammen) um Latania lontaroides handelt und ich besitze auch Livistona mariae und die sieht völlig anders aus. Was die Farbe angeht, so gibt es verschiedene Latania-Arten - rote, gelbe und blaue. Von der roten Latania scheint es zudem unterschiedliche Formen zu geben, die sich in der Färbung unterscheiden. Laut Literatur soll es auch zur Hybridisierung unter den verschiedenen Arten gekommen sein, was allerdings meines Wissens nicht belegt ist. Meine persönliche Meinung ist, dass die rote Latania recht selten ist und oftmals L. loddigesii als L. lontaroides verkauft werden. Außerdem hängt m.E. die Blattfärbung der Lontaroides von verschiedenen HAltungs- bzw. Standortbedingungen ab und ist sehr variabel. So war meine kleinere Lontaroides auch nicht immer so rot.Beim Kauf sah sie so aus:
latania-IMG_5698%20Kopie.JPG
Bereits einen Monat später (ohne zwischenzeitlich kalte Temperaturen) färbte sie sich bereits rot. Dies kann also nur an der Sonneneinstrahlung im Freien und/oder am Substrat gelegen haben.
IMG_6365%20Kopie.jpg
Meine größere Latania die mit einem Blatt) habe ich von einem Freund bekommen. Leider war sie als ich sie bekam extremst Spinnmilben geschädigt und musste erst wieder etwas aufgepäppelt werden. Auch diese Latania die zuvor in HH auch während des Sommers im Freien gehalten wurde hatte zunächst überwiegend grünliche Blätter mit rotem Rand. Auch sie fäbte sich bei mir sofort viel rötlicher, was auch wieder nur mit der Sonnenintensität und /oder dem Substrat zu tun haben konnte.


Grüße
Claus

PS: Die Umfärbung von roten auf grüne Blätter soll bei im Freiland gewachsenen Exemplaren unter tropischen Bedingungen übrigens nach etwa 15 Jahren mit der echten Stammbildung geschehen. Davon sind wir hier natürlich weit entfernt...

PPS: Googel mal nach Bildern von Latania lontaroides. Es gibt einige wenige Bilder von juvenilen Lataniae (die sind eben recht selten) die ebenfalls intensiv rote Blätter haben.

Beitrag geändert von Claus/Willich (22.09.2013 02:17)


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#15 22.09.2013 06:28

Karin
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Re: Latania lontaroides

Hallo Claus/Willich,

Danke für Deinen ausführlichen Beitrag, ich muß leider gleich arbeiten, und schreibe danach ein paar Zeilen. Ich finde das diskutieren toll, verschiedene Standpunkte darlegen, und das Für und Wider abwägen. Das gefällt mir! Liebe Grüße Karin


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#16 22.09.2013 06:52

Thomas Boeuf
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Re: Latania lontaroides

Hallo Karin,

Mauritia flexuosa habe ich mal im Amazonas-Gebiet live gesehen und war begeistert von deren Schönheit!
Ich hoffe, die ist auch als Kübelpflanze gut zu Pflegen.

Schönen Sonntag
Thomas

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#17 22.09.2013 18:01

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Re: Latania lontaroides

Karin schrieb:

Hallo Claus,

das mit dem sehr starken Rot Deiner Palme läßt mir keine Ruhe! Bist du Dir sicher, daß es eine Latania ist?
Ich kenne ein solch starkes Rot eigentlich nur von Livistona mariae bzw. Livistona rigida. Livistona und Latania sehen sich  ähnlich. Eigentlich dürfte zumindestens die große "Latania" mit dem Stamm schon gar nicht mehr solche knall roten Blätter hervorbringen. Vielleicht meldet sich Tobias mal dazu. Mich würde seine Meinung sehr interessieren. Gruß Karin

Hallo Karin,

Claus hat schon recht, es liegt mit Sicherheit an der Sonneneinstrahlung. Livistona mariae lässt sich ausserdem gut durch die Dornen an den Blattstielen unterscheiden.

Grüsse, TOBIAS


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#18 22.09.2013 18:06

Karin
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Re: Latania lontaroides

Hallo Thomas,

von 10 Samen sind bisher 7 gekeimt. Einige habe ich gleich - wie auf dem Foto - in Hydro gesetzt. Die restlichen sind in Erde. Die in Erde standen den ganzen Sommer draußen in praller Sonne. Die anderen waren im Zimmer.
Ich hoffe, daß ich alle über den Winter bekomme und sie sich weiterhin so gut machen. Ich werde sehen und schreibe zu gegebener Zeit mal wieder darüber.
Da beneide ich Dich, daß Du sie schon am Naturstandort gesehen hast. Ich habe gelesen, ihr Anblick kommt einem riesigen "Feuerwerk" gleich! Gruß Karin


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#19 22.09.2013 18:10

Karin
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Beiträge: 2.476

Re: Latania lontaroides

Danke Tobias, im nächsten Jahr  bestelle ich mir eine und werde auch mal den Freilandaufenthalt in Erde probieren. Aber nicht unter 10 Grad lol  .Ich habe Claus geschrieben, daß sie phantastisch aussehen mit dem kräftigen Rot, konnte es mir aber nicht erklären. Gruß Karin


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#20 22.09.2013 18:23

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Re: Latania lontaroides

Claus/Willich schrieb:

Du schreibst Temperaturen unter +15°C bedeuten Stress für diese Palme, weil Latania laut RPS sehr kälteempfindlich sei. Na ja, genau das ist es ja was ich herausfinden will. Meine bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Temperaturen bis +5°C problemlos weggesteckt werden. Unter +5°C sieht man der Latania an, dass sie in Stress gerät, die Blätter werden schlaff und hängen recht stark durch. Frost verträgt sie nicht im Geringsten, dieser führt sofort zu schwersten Blattschäden - aber wie man sieht, überlebt selbst eine juvenile Latania solche Ereignisse ohne langfristige Schäden. Beide Latanias haben überlebt und bilden fleißig neue Blätter. Ist doch ein tolles Ergebnis und interessant zu wissen, oder?

Ich kann nur aus Erfahung berichten dass selbst in einem Klima wie Miami, Florida die Latania alle paar Jahre eins auf die Mütze bekommen wenn es dort kurz kalt wird (bei +19°C Mitteltemperatur im Januar). In Südspanien ist sie nur erfolgreich an extrem begünstigten Standorten, alte Exemplare sucht man vergeblich.

Claus/Willich schrieb:

Was die Farbe angeht, so gibt es verschiedene Latania-Arten - rote, gelbe und blaue. Von der roten Latania scheint es zudem unterschiedliche Formen zu geben, die sich in der Färbung unterscheiden. Laut Literatur soll es auch zur Hybridisierung unter den verschiedenen Arten gekommen sein, was allerdings meines Wissens nicht belegt ist.

Ich würde eher vermuten dass die unterschiedlichen Formen auf Verwechslungen mit den anderen Arten zurückzuführen sind. Hybriden sind sicher selten aber durchaus wahrscheinlich da die Arten zweihäusig sind und oft zusammen kultiviert werden

Claus/Willich schrieb:

Meine persönliche Meinung ist, dass die rote Latania recht selten ist und oftmals L. loddigesii als L. lontaroides verkauft werden.

Ja, das hatte ich auch schon erwähnt. Die Samen kann man zum Glück leicht unterscheiden, an Ihrer Form. Im RPS Archiv sind L. loddigesii und L. lontaroides Samen abgebildet, L. verschaffeltii sind hier zu besichtigen.

Grüsse, TOBIAS


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#21 22.09.2013 18:32

Barbara
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Re: Latania lontaroides

Und man kann doch davon ausgehen, dass wenn bei PPP lontaroides drauf steht, dann auch lontaroides drin ist, gelle!?! wink

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#22 22.09.2013 18:39

Karin
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Re: Latania lontaroides

Hallo,

ich habe mir soeben im Vergleich die Samen angesehen.
Als erwachsene Palme gefällt mir eindeutig die loddigesii besser, fast wie eine Bismarckia, hingegen ist die lontaroides als Jungpalme schöner. Gruß Karin


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#23 22.09.2013 18:41

Barbara
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Ort: mittlerer Bodensee tD
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Beiträge: 1.145

Re: Latania lontaroides

Ja, eine der Palmen, bei der man sich nicht wünscht, dass sie schnell den Kinderbeinen entwächst!

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#24 22.09.2013 20:43

Karin
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Registriert: 27.09.2012
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Re: Latania lontaroides

Hallo Claus/Willich,

ich möchte kurz auf Deinen interessanten Bericht antworten,

Du schreibst sinngemäß, daß Du Dich nicht nur an dem Äußeren einer Palme erfreuen möchtest, sondern auch ihre Grenzen austesten willst. Das bedeutet in dem Fall, daß Du einer tropischen Palme die niedrigst mögliche Temperatur "anbieten" willst, um zu sehen, was passiert.
Dann schreibst Du etwas weiter darunter, daß es nicht beabsichtigt war, der Palme diese niedrigen Temperaturen zuzumuten und sie deshalb viele Blätter verlor im kalten Frühjahr. Es gibt einen Wetterbericht, der zumindestens von heute auf morgen das Wetter fast exakt voraussagen kann. In dem Falle hätte ich die Palme ins Haus geholt, zumal sie noch sehr klein ist.
Daher nehme ich an, daß es doch mehr oder weniger Absicht war, die Widerstandfähigkeit der Palme zu testen wink
Dann schreibst Du sinngemäß weiter, daß wir der Palme hier sowieso nicht die Bedingungen bieten können, die am Naturstandort vorhanden sind, und wenn dann nur mit hohem technischen Aufwand.
Das trifft meines Erachtens für alle Palmen zu, auch z.B. für Trachycarpus. Im Grunde genommen ist jeder Aufwand, den man mit einer Palme betreibt,  unangemessen und führt nicht zum gewünschten Erfolg, da man eines Tages zusehen muß, wie sie erfriert - da man einen Schutz einfach nicht mehr realisieren kann!
Aber gerade das macht ja das Hobby aus!
Ich pflanze keine Palmen aus,  erstens ist mir der Aufwand zu hoch, zweitens ist es mir zu teuer und drittens wird die Palme eines Tages der Kälte zum Opfer fallen.
Deshalb habe ich mich auf Indoorpalmen spezialisiert,  habe aber auch welche im Garten ganzjährig bis Herbst. Ich bin auch kein Freund von Experimenten, da ich in meinem Leben schon zu viele Palmen auf diese Art und Weise verloren habe.

Dann möchte ich noch meine Meinung dazu sagen, daß Du schreibst, meine Latania ist 23 Jahre alt, und im Verhältnis gesehen sehr klein.
Kennst Du Bonsai?
In diesem "Verfahren" werden ständig Äste gekürzt, Wurzeln beschnitten und Zweige geformt. Im Grunde genommen ist Hydro in Bezug auf die Wurzeln ähnlich. Es werden zwar keine Wurzeln beschnitten, da das auch nicht nötig ist. Die Wurzeln haben in dem Topf nur ein bestimmtes Ausbreitungsgebiet zur Verfügung. Die Pflanze steht über Jahre in ein und dem selben Gefäß. Die ganze Kraft geht über den Dünger, den ja die Pflanze ständig zur Verfügung hat, in die Blätter. Deshalb wirken diese Palmen wie Bonsai-Palmen. Sie sind aber gesünder, widerstandsfähiger und schädlingsfreier als in Erde gewachsene Palmen, zumindestens im Innenbereich. Wenn Du mal im Gartenfachgeschäft in eine Hydro-Abteilung schaust, wirst Du sehen, daß dort die Pflanzen wesentlich kräftiger und gesünder ausssehen, als die übrigen Topfpflanzen in Erde. Das ist eine Tatsache und kann bestimmt niemand bestreiten!

Hier in meiner Umgebung ist in der Nähe der Park von Sanssouci. Dort werden jährlich die riesigen Palmen rein und rausgebracht von/zur Überwinterung. Fast jedes Jahr werden sie umgetopft in neue Erde. Aber das Pflanzgefäß bleibt dasselbe. Es werden die Wurzeln einfach abgeschnitten, damit die alte Palme samt der neuen Erde auch wieder in dieses Gefäß paßt. Die Palmen sehen super aus! Es sind riesige ausgewachsene Palmen mit so dicken Stämmen, daß man sie schon kaum noch umfassen kann. Sie stehen aber in sehr kleinen Pflanzgefäßen. Den Palmen macht das überhaupt nichts aus, sie sind von Jahr zu Jahr schöner. Es sind trotzdem eine Art Bonsai-Palmen. Wenn ich dran denke, mach ich mal Anfang Oktober ein paar Fotos.

Ich möchte damit sagen, daß man einer Pflanze/Palme wirklich vieles zumuten kann, was zu ihrem Wohlbefinden beiträgt. Aber die "Wohlfühltemperaturen" sollte man akzeptieren. Ansonsten bekommt man die Quittung! Es mag sein, daß sie sich irgendwann wieder erholen, aber es wird sehr lange dauern. Und der nächste Winter steht schon vor der Tür, obwohl sie sich vielleicht noch nicht vom letzten erholt haben.

Aber jeder hat  eine andere Auffassung von der Palmen/Pflanzenhaltung. Für mich steht an erster Stelle die Schönheit einer Palme/Pflanze und daß man ihr alles zukommen lassen möchte, daß sie sich wohl fühlt. Ich habe leider keine lichtdurchfluteten Räume, also muß ich mich damit zufrieden geben, was ich ihnen bieten kann. Ich bin mit dem Wachstum zufrieden!
Freue mich auf weiteren Austausch mit Dir und all den Anderen!
Gruß Karin


Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere Dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr, die Zukunft noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Gautama Siddharta Buddha)

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#25 22.09.2013 22:02

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Re: Latania lontaroides

Hier sieht man gut wie das aussieht, schon erstaunlich.

Grüsse, TOBIAS


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